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Wie kann ich die Sprachentwicklung eines Kindes fördern?

Egal ob bei der Sprachförderarbeit in der Kindertagesstätte oder zuhause, es gibt viele Möglichkeiten, die Sprachentwicklung eines Kindes zu fördern. Oft finden sich auch bei Pflege- und Adoptivkindern Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, die in den schwierigen Lebenserfahrungen des Kindes begründet sind.

Egal ob bei der Sprachförderarbeit in der Kindertagesstätte oder zuhause, es gibt viele Möglichkeiten, die Sprachentwicklung eines Kindes zu fördern. Oft finden sich auch bei Pflege- und Adoptivkindern Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, die in den schwierigen Lebenserfahrungen des Kindes begründet sind. Sprache ist Beziehung, und so kann durch die intensive Beschäftigung mit dem Kind vieles aufgeholt werden.

Die Art und Weise, wie ein Erwachsener mit einem Kind spricht, nimmt erheblichen Einfluss darauf, ob ein Kind motiviert ist, sich mitzuteilen und Spaß an der Sprache entwickelt. Folgende sprachförderliche Verhaltensweisen haben sich bewährt:

Das Kind mit seinen Äußerungen ernst nehmen und viel mit ihm sprechen -

  • Aufmerksam zuhören,
  • das Kind aussprechen lassen,
  • Blickkontakt halten,
  • verständlich sprechen,
  • dem Kind zeigen, dass es Spaß macht über seine Erlebnisse und auch über Gefühle zu sprechen,
  • Doppelsignale vermeiden (Wenn sich Körpersprache und Worte widersprechen, ist das Kind verwirrt.)

Offene Frageformen

Vermeiden Sie Ja/Nein Fragen, benutzen Sie lieber offene Frageformen. Zum Beispiel: „Was hast du denn gemalt?“ anstatt „Ist das ein Baum auf dem Bild?“

Im Konfliktfall mit dem Kind kann eine offene Frageform dem Erwachsenen zeigen, ob das Kind ihn tatsächlich verstanden hat. Erfahrungsgemäß sagen Kinder oft einfach „Ja“, auch wenn sie nicht verstanden haben, was gemeint ist. Statt der Ja/Nein Frage „Hast du mich verstanden?“ besser die offene Frage benutzen: „Was habe ich gesagt?“

Korrektives Feedback

Das Korrektives Feedback ist eine Methode, die Ausdrucksweise eines Kindes inhaltlich zu korrigieren, ohne seine Fehler direkt zu verbessern.

Beispiel:
Kind: „Ich hole vom Garten das Ball.“
Vater 1: „Ah, du holst aus dem Garten den Ball.“ (sprachförderliches Verhalten)
Vater 2: „Das heißt: Ich hole den Ball!“ (demotivierend für das Kind)

Nicht nachsprechen lassen

Der Kinderarzt Remo H. Lago schreibt: „Für das Kind ist es nicht hilfreich, wenn die Eltern seine Aussprache und seinen Satzbau korrigieren und zum Wiederholen anhalten. Diese Befunde erstaunen nicht, wenn man bedenkt, daß das Kind die Sprache nicht über direkte Nachahmung erwirbt. Das Kind eignet sich die Struktur der Sprache selber an, und zwar über deren Inhalt, nicht deren Form. Es dient daher seiner Sprachentwicklung nicht, wenn das Kind zum Nachsprechen angehalten wird.“ (Remo H. Largo in „Babyjahre“)

Handlungen sprachlich begleiten

Das Kind hört praktisch nebenbei viele neue Wörter und grammatikalische Regeln und hat die neuen Begriffe direkt vor Augen.
Zum Beispiel: „Ich hole jetzt die Giesskanne und gebe den Tulpen Wasser.“

Auch Gefühle und Bedürfnisse des Kindes verbalisieren

Kindern fällt es oft schwer, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu artikulieren. Die Methode unterstützt sie, dies zu lernen.

Zum Beispiel: das Kind sitzt mit trauriger Miene im Sandkasten vor seiner zusammengestürzten Sandburg. Erwachsener: „Du bist wütend und traurig, weil deine Burg eingestürzt ist. Komm, wir bauen sie wieder auf.

Letzte Aktualisierung am: 
11.02.2015