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Rückkehrprozesse von Pflegekindern in ihre Herkunftsfamilie
Das Projekt wird von Dirk Schäfer, Corinna Petri und Judith Pierlings bearbeitet.
Worauf zielt das Projekt ab?
Ziel der Untersuchung ist die Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe in dem besonders risikoreichen Prozess der Rückkehr eines Kindes. Um dabei die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist es notwendig, relevante Kriterien und Merkmale zu kennen, die das Gelingen oder Misslingen eines Rückkehrprozesses maßgeblich beeinflussen. Dafür ist es wichtig, zunächst die Perspektive aller am Rückkehrprozess beteiligten Personen in den Blick zu nehmen. Bei der Auswertung der unterschiedlichen Perspektiven erfolgt eine Fokussierung auf die Einflussmöglichkeiten der den Prozess gestaltenden und begleitenden Fachkräfte.
Wie verläuft die Untersuchung?
Für das Projekt werden Fälle gesucht, in denen die Rückkehr eines Pflegekindes aus einem Dauerpflegeverhältnis in seine Herkunftsfamilie geplant wird bzw. bevorsteht und bei denen die beteiligten Personen wahrscheinlich dazu bereit sind, sich hinsichtlich ihrer jeweiligen Perspektive befragen zu lassen. Auf der Grundlage aller bei der Forschungsgruppe eingegangenen Informationen wird eine Kartei der potentiellen Rückkehrverläufe erstellt. Dadurch wird es möglich, auf der Basis relativ weniger Fälle ein breites Spektrum von Rückkehrprozessen abzudecken.
Zunächst werden im Projekt Jugendämter und Pflegekinderdienste aus den Schwerpunktregionen Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Großraum Stuttgart gesucht. Sollten Sie Interesse an einer Kooperation haben, setzen Sie sich bitte mit dem Ansprechpartner Dirk Schäfer per E-Mail: dirk.schaefer@uni-siegen.de oder
telefonisch unter der Durchwahl: 0271-740-3436 in Verbindung.
Auszug aus dem Informationsmaterial der Uni Siegen:
Thema
Der Rückkehrprozess von Pflegekindern beschreibt einen besonders komplexen Vorgang, der erhebliche Veränderungen in Pflegefamilien und Herkunftsfamilien auslöst sowie Kinder und Erwachsene vor gravierende Aufgaben stellt.
Es handelt sich aufgrund der bereits bestehenden und der zwischenzeitlich gewachsenen und veränderten Beziehungen zwischen Kindern, Eltern und Pflegeeltern um Prozesse der Bewältigung kritischer Lebensereignisse mit besonderen Risiken und Belastungen.
Um die Lebensbedingungen von Familien und die Entwicklungschancen von Kindern zu verbessern, sind gesicherte Entscheidungen Sozialer Dienste, eine gute Koproduktion aller Beteiligten und eine intensive Begleitung notwendig.
Auf der Grundlage der Projektergebnisse wird es möglich sein, die Dramaturgie und Verläufe von Rückkehrprozessen genauer einschätzen zu können.
Vorgehen
In abgesicherten qualitativen Untersuchungsverfahren werden Wissensbestände zum Thema Rückkehrprozesse von Pflegekindern erarbeitet.
- „multiperspektivisch“ - Die jeweiligen Situationen und das Erleben der unterschiedlichen am Rückkehrprozess beteiligten Menschen werden erhoben und analysiert.
- „prozessorientiert“ - Die Rückkehr wird nicht rückblickend, sondern für einen festgelegten Zeitraum prozessbegleitend erfasst und untersucht.
- „praxisnah“ Die aus den Projektergebnissen abgeleiteten Handlungsempfehlungen werden in Kooperation mit Fachkräften hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Praxistauglichkeit überprüft.
Die Laufzeit des Projektes umfasst 24 Monate.
Ziele
Das Ziel der Untersuchung ist die Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe im besonders risikoreichen Prozess der Rückkehr eines Kindes. Die Projektergebnisse werden abschließend auf öffentlichen Veranstaltungen präsentiert und in einem Praxishandbuch veröffentlicht. Dazu gehört die:
- Entwicklung von Prognoseinstrumenten zur Einschätzung günstiger und ungünstiger Einflussfaktoren im Vorfeld einer Rückkehr
- Entwicklung von Qualitätskriterien für die Vorbereitung und Begleitung von Rückkehrprozessen
- Entwicklung von Orientierungsleitlinien zur Verbesserung der Handlungsoptionen Sozialer Dienste
- Dirk Schäfer, Diplom Pädagoge
- Corinna Petri, M.A. Bildung und Soziale Arbeit, Judith Pierlings, Diplom Pädagogin
Bei Interesse an diesem Projekt, können Sie sich gerne auf der Homepage der Uni Siegen über den weiteren Verlauf informieren:
www.uni-siegen.de/rueckkehr-pflegekinder