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Über meine Erfahrungen in der Bereitschaftspflegefamilie
Bevor ich in meine Pflegefamilie vor 13 Jahren kam, kam ich zuerst mit meiner Schwester in eine Bereitschaftspflegefamilie für 7 Monate. Ich habe von dort keine schönen Erinnerungen im Kopf.
Diese Familie hatte noch 2 leibliche Kinder. Ihre eigenen Kinder wurden bevorzugt, das äußerte sich z.B. so, dass die leiblichen Kinder Kakaopulver mit Milch bekamen, und meine Schwester und ich mit Wasser. Oder zu Weihnachten bekamen wir nichts... Klar haben sie die ersten Wochen versucht uns etwas aufzupäppeln, doch als wir aus dieser Familie zu unseren Pflegefamilien kamen, sahen wir immer noch schlimm aus, wir hatten immer noch ein paar Kilos zu wenig auf den Rippen, unsere Haut war immer noch fleckig und der Magen war immer noch nicht in Ordnung, sodass ich in fast jeder Nacht in 2-3 Wochen gebrochen habe. Ich wusste nicht was Gemüse ist, geschweige denn, was eine Suppe oder ein Apfel ist.
Hier sieht man, dass Bereitschaftsfamilien nicht immer das sind, was sie vorgeben zu sein. Ich finde so was einfach nur mies. Man nimmt Kinder freiwillig auf, um sie aufzupäppeln, ihr für eine kurze Zeit ein schönes zu Hause zu geben, und dann so. Ich denke auch, dass diese Familie diesen "Dienst" nur für das Geld gemacht hat. Kontakte gab es danach nicht mehr, es schien auch so, als wäre es dieser Familie egal gewesen, wohin wir gehen und was aus uns wird.
Was heute mit dieser Familie ist, weiss ich nicht. Mittlerweile sind auch schon 13 Jahre vergangen.