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Sexuelle Gewalt in der Familie
Die Grundlage für die Arbeit der Kommission sind vertrauliche Anhörungen und schriftliche Berichte von heute erwachsenen Betroffenen, die in ihrer Kindheit sexuellen Missbrauch in Institutionen, in der Familie und im sozialen Umfeld sowie in organisierten Strukturen erfahren haben.
In der Publikation finden Sie Informationen darüber, wie Betroffene sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Kommission ihre Geschichte mitteilen können, wie die Kommission arbeitet und welche Erkenntnisse sie bisher gewonnen hat.
Schwerpunkte der Untersuchungen der Kommission:
A) Wo findet sexueller Missbrauch statt?
Familie
Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen geschieht am häufigsten in der Familie. Täter und Täterinnen sind neben Vätern, Müttern, Großvätern oder Onkel auch Geschwister.
Kirchen
Ein Schwerpunkt der Arbeit der Kommission ist die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche.
Wie war es in der DDR?
Sexueller Kindesmissbrauch war in der DDR ein großes Tabu. Er fand sowohl in Heimen und anderen geschlossenen Institutionen, aber als auch in der Familie statt.
Organisierte und rituelle Gewalt
Beim sexuellen Kindesmissbrauch in organisierten und rituellen Strukturen handelt es sich um Gewalt gegen und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen durch Täter und Täterinnen, die untereinander bekannt und vernetzt sind.
Pädosexuelle Netzwerke
Betroffene berichten der Kommission auch von sexuellem Kindesmissbrauch in pädosexuellen Gruppierungen, die sich seit den 1970er-Jahren öffentlich für die Straffreiheit sexueller Handlungen von Erwachsenen mit Kindern und Jugendlichen einsetzten.
Sport
Sexualisierte Gewalt im Sport ist weitgehend tabuisiert. Sie findet sowohl im Freizeitsport als auch im Leistungssport statt. Die Täter und Täterinnen nutzen oft die starken Vertrauens- und Abhängigkeitsbeziehungen zu den Kindern und Jugendlichen aus.
Schule
In vielen Anhörungen und Berichten, die Betroffene der Kommission anvertraut haben, spielt die Schule eine Rolle. Von sexueller Gewalt betroffene Menschen thematisieren Schule auf unterschiedliche Weise: als möglicher Schutzraum, als Bildungsort aber auch als Tatort.
B) Auswirkungen und Folgen sexuellen Kindesmissbrauchst:
Überleben und das Schweigen der Anderen
Welche Wege haben Betroffene in der Kindheit gefunden, um den sexuellen Missbrauch zu überleben? Wurde Ihnen dabei geholfen und wer hat sie unterstützt?
Widerstände beim Sprechen über Missbrauch
Warum stoßen Betroffene in ihrem Umfeld häufig auf Abwehr, wenn sie den erlebten sexuellen Kindesmissbrauch thematisieren und sich offenbaren wollten?
Folgen sexueller Gewalt und ihre Bewältigung
Die Folgen der sexuellen Gewalt wirken lange nach. Heute erwachsene Betroffene haben unterschiedliche Wege gefunden, um mit den Erfahrungen umzugehen.
Umgang mit Betroffenen
Betroffene Menschen berichten von Diskriminierung und unsensiblem Umgang in Entschädigungsverfahren oder wenn sie bei Ämtern oder Behörden Unterstützung suchen.
Sensibilität in der Strafjustiz
Wie betroffenensensibel und kindgerecht sind Straf- oder Ermittlungsverfahren zu sexuellem Kindesmissbrauch? Was muss verbessert und worauf sollte geachtet werden?
Alle diese benannten Untergruppen werden in eigenen Themenseiten ausführlich anhand der Ergebnisse der Studie beschrieben.
Auszüge aus der Internetseite der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs