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24.06.2010
Bericht zur Veranstaltung

Cyber-Mobbing: Notwendig sind vor allem pädagogische Ansätze

Auf einer landesweiten Fachtagung der Landesstelle Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW zum Thema "Was hilft gegen Cyber-Mobbing?" in Dortmund diskutierten 300 Teilnehmer aus Schulen, Beratungsstellen, der Jugendhilfe und Polizei darüber, wie Schulen und Jugendeinrichtungen auf das zunehmende Mobben unter Kindern und Jugendlichen per Handy und Internet reagieren können.

Pressenotiz der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW

Die eingeladenen Experten - Wissenschaftler, Lehrer, Sozialpädagogen, Jurist, betroffene Schülerinnen und ein SchülerVZ-Moderator - waren sich einig: Cyber-Mobbing ist Mobbing und damit reale Gewalt. Die Gründe fürs Mobben über digitale Medien sind vielfältig: Gedankenloses Mitmachen als Gruppenphänomen, Rache für eigene Mobbingerfahrungen oder gezieltes Fertigmachen eines Mitschülers sind häufige Motive. Nahezu ein Drittel aller Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren war schon mal von Cyber-Mobbing betroffen.

Was aber kann gegen das Mobben im Internet getan werden? Deutlich wurde, dass die technischen und strafrechtlichen Möglichkeiten nur eingeschränkt wirksam sind. Umso wichtiger ist es, dass die Fachkräfte in Schule und Jugendarbeit junge Menschen über das Problem Cyber-Mobbing/Mobbing informieren und für die Folgen für die Betroffenen sensibilisieren. Notwendig sind pädagogische Ansätze.

Diese wurden auf der Tagung vorgestellt: Das Theaterstück "r@usgemobbt" ist ein geeignetes Mittel, um mit Kindern über Mobbing und Cyber-Mobbing zu sprechen. Im Elsa-Brandström Gymnasium in Oberhausen informieren und beraten ausgebildete Schüler ihre gemobbten Mitschüler. In Hagen und Essen gehen Sozialpädagogen in Jugendzentren und machen interessante Eventveranstaltungen zum Thema Cyber-Mobbing.

Die Tagungsbeiträge machten deutlich: Wenn Lehrer und Sozialpädagogen sich für die Themen und Probleme der Jugend interessieren und das Gespräch mit Kindern und Jugendlichen suchen, können sie problematischen Entwicklungen erfolgreich entgegen wirken.

Rückfragen bitte an Carmen Trenz (AJS), Tel. 0221/92 13 92-18 od. trenz@mail.ajs.nrw.de stellen.

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