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Wenn einen Kinder an die Grenzen bringen - Anregungen zur gewaltfreien Erziehung

Kinder zu erziehen ist eine schöne und anspruchsvolle Aufgabe, für welche die meisten Mütter und Väter nicht speziell vorbereitet sind. Kinder bereiten viel Freude, können jedoch auch ärgern. Immer wieder gibt es Situationen, in denen die Eltern nicht mehr wissen, wie sie reagieren sollen. Anregungen zur gewaltfreien Erziehung - Tipps für Eltern von der Stiftung Kinderschutz Schweiz.

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Tipps für Eltern von der Stiftung Kinderschutz Schweiz

Kinder zu erziehen ist eine schöne und anspruchsvolle Aufgabe, für welche die meisten Mütter und Väter nicht speziell vorbereitet sind. Kinder bereiten viel Freude, können jedoch auch ärgern. Immer wieder gibt es Situationen, in denen die Eltern nicht mehr wissen, wie sie reagieren sollen.
Manchmal rutscht dann die Hand aus, auch ungewollt. Aber Gewalt – auch wenn es "nur" ein Klaps ist – ist nie die Lösung!

Wir haben ein paar Anregungen zusammengestellt, die in solchen Situationen weiterhelfen können:

Auf Distanz gehen

Wenn Sie merken, dass Sie die Beherrschung verlieren und Sie Ihr Kind gleich anschreien oder schlagen werden, zählen Sie innerlich langsam auf 10 und atmen Sie tief durch. Vielleicht bewahrt Sie dies vor einer unüberlegten Handlung.

Oder suchen Sie räumliche Distanz.

Legen Sie z.B. einen brüllenden Säugling ins Bettchen und gehen Sie kurz in ein anderes Zimmer oder einmal ums Haus. Vielleicht können Sie Ihr Baby anschliessend eher wieder beruhigen.
Grössere Kinder dürfen Sie ab und zu auch mal für fünf Minuten auf ihr Zimmer schicken. Sagen Sie dem Kind warum und dass Sie sein Verhalten (nicht das Kind selbst) wütend macht. Bestimmt können Sie später mit dem Kind gemeinsam eine Lösung für solche Situationen finden.

Notfallkoffer packen

Im Moment richtig zu handeln ist oft schwierig. Deshalb ist es nützlich, sich einen "persönlichen Notfallkoffer" zu packen:

  • Überlegen Sie sich drei Möglichkeiten, wie Sie reagieren können, wenn Ihr Kind Sie nervt. In schwierigen Situationen ist es dann einfacher, diese abzurufen.
  • Situation reflektieren

Der Familienalltag lässt oft wenig Raum, über schwierige Situationen nachzudenken. Vielleicht tut es Ihnen gut, wenn Sie in einem ruhigen Moment Ihre Gefühle aufschreiben – z.B. in Form eines Briefes an das Kind. Achten Sie dabei auch auf die positiven Seiten des Kindes und versuchen Sie zu verstehen, was in ihm vorgeht. So finden Sie möglicherweise einen andern Zugang zu Ihrem Kind und zu seinem Verhalten.

Raum für sich selbst schaffen

Wenn Sie sich als Mutter oder Vater wohl fühlen, gelingt es Ihnen eher, in schwierigen Situationen, die Nerven nicht zu verlieren. Schaffen Sie sich bewusst regelmässige Erlebnisse und Momente, die Ihnen gut tun. Beispielsweise:

  • täglich eine halbe Stunde einplanen, um in einem Buch zu lesen
  • ein Schaumbad geniessen
  • vierzehntäglich einen Partnerabend einplanen (sie sind nicht nur Mutter und Vater, sondern auch Frau und Mann)
  • einmal im Monat einen freien Halbtag organisieren, um einem Hobby nachzugehen
  • Freundinnen und Freunde zu treffen
  • eigene Idee: ___

Sich Unterstützung holen

Sich als Mutter oder Vater Unterstützung zu holen, ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil! Erziehungsberatungen (fragen Sie auf Ihrer Gemeinde nach) oder Elternbildung www.elternbildung.ch können weiterhelfen.

Der Austausch mit anderen Müttern und Vätern – sei es in Ihrem Bekanntenkreis, mit Nachbarn oder an einem Elternbildungsanlass – wird Ihnen zeigen, dass Sie nicht alleine sind mit Ihren Gefühlen und Erfahrungen und dass es Lösungen gibt.

Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und viele glückliche Stunden mit Ihren Kindern!

Letzte Aktualisierung am: 
26.01.2014

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