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Tomatis-Therapie

Viele unserer Kinder, sowohl im Vorschul- als auch im Schulalter, sind zeitweise aggressiv gegen ihre Umwelt, aber auch gegen sich selbst. Die TOMATIS-Methode versucht, diese Kinder wieder in ihre Balance zu bringen.

Die Tomatis-Methode hat sich bewährt bei:

  • Auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen
  • Motorischen Problemen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Teilleistungsstörungen
  • Kommunikations- und Verhaltensproblemen
  • Sprach- und Stimmproblemen
  • allgemeinen Erschöpfungszuständen
  • Tinnitus
  • gewissen Formen der Schwerhörigkeit,
  • der Unterstützung einer Rehabilitation, z.B. nach einem Schlaganfall

Anwendungsbereiche bei Verhaltensauffälligkeiten und Schulproblemen

Viele unserer Kinder, sowohl im Vorschul- als auch im Schulalter, sind zeitweise aggressiv gegen ihre Umwelt, aber auch gegen sich selbst. Obwohl sie dies oft selbst bemerken und sich bemühen, etwas in ihrem auffälligen Verhalten zu verändern - sich "zu bessern", fallen sie aber in der nächsten ähnlichen Situation sofort wieder in ihre alten Muster zurück. Das heißt, sie verlieren immer wieder die Kontrolle über sich selbst.

Die TOMATIS-Methode versucht, diese Kinder wieder in ihre Balance zu bringen. Der Schwerpunkt der TOMATIS-Arbeit liegt also im Bereich des Gleichgewichtsorgans: Psychische Balance und Belastbarkeit erfordert zuerst einmal physisches Gleichgewicht und Sicherheit!

Das TOMATIS-Training des vestibulären Nervensystems durch Stimulation des Gleichgewichtsorgans im Ohr verbessert die körperliche Sicherheit, die Feinmotorik, die Kommunikationsfähigkeit und dadurch das körperliche Wohlbefinden der verhaltensauffälligen Kinder. Dieses Auflösen der physischen Spannungsfelder ermöglicht dann ein allgemeines "ein-mit-sich-im-Einklang-Sein". Dies führt zum Abbau von Streß und Aggressivität gegen sich selbst und damit auch gegenüber der Umwelt.

Die TOMATIS-Methode ermöglicht es den Kindern ermöglicht, ihre akustischen Aufnahme- und Verarbeitungsfähigkeiten wesentlich zu erhöhen. Das TOMATIS-Hörtraining bewirkt eine erleichterte und vor allem differenziertere Wahrnehmung der akustischen Informationen durch das Gehör.

Anwendungsbereiche bei Kommunikations- und Konzentrationsschwierigkeiten

Menschen, denen es schwerfällt, sich an Gesprächen zu beteiligen, haben meist große Schwierigkeiten, einzelne Stimmen aus dem Stimm- und Geräuschgewirr herauszuhören. Sie lassen sich leicht von Umgebungsgeräuschen ablenken, und es kostet sie viel Kraft, sich auf den Gesprächspartner zu konzentrieren.
Dies gilt sowohl für erwachsene Menschen in beruflichen und privaten Diskussionen und Gesprächsgruppen als auch für Kinder in den Schulklassen. Das bloße Zuhören strengt sie bereits so an, daß oft dann die Kraft mitzudiskutieren fehlt und auch der Mut, eigene Meinungen zu äußern, da sie fürchten, nicht alles aus dem bisherigen Gespräch mitbekommen zu haben.

Wenn die Frequenzen, die primär dem Sprachverständnis dienen (also im wesentlichen der Bereich von etwa 1000 bis 3000 Herz), vom Gehör schlecht wahrgenommen werden, kostet es naturgemäß große Mühe und viel Energie, sich auf ein Gespräch zu konzentrieren. Denn die von den Sinnesorganen schwächer wahrgenommen Sprachlaute bedürfen einer höheren Gehirnleistung, um sie zu erfassen, zu interpretieren und abzuspeichern. Dies äußert sich sowohl in einem größeren Energieaufwand als auch in einer längeren Verarbeitungszeit und damit in einer langsameren Reaktionszeit im Gespräch Weiter kommt erschwerend hinzu, dass Gehör und Stimme eng miteinander verbunden sind: Frequenzen, die schlecht wahrgenommen werden, können auch nur schlecht reproduziert werden. Daher weisen Menschen mit Kommunikationsschwächen oft auch Sprach- oder Formulierungsprobleme auf. Es kostet sie wesentlich mehr Kraft und Zeit, sich verständlich zu machen.

Die vereinfachte akustische Wahrnehmung der Gesprächspartner, die leichtere Verarbeitung des Gehörten durch das Gehirn sowie die bessere Sprachproduktion erlauben es, mehr Kraft zur aktiven Kommunikation aufzuwenden und mit mehr Motivation, ja sogar mit Freude auf andere Menschen zuzugehen.

Anwendungsbereiche bei körperlichen und geistigen Behinderungen

Bei der Betreuung von Behinderungen aller Art geht es im Rahmen der TOMATIS-Methode primär um zwei Aspekte : Körperwahrnehmung und Körperkontrolle.

Jeder Muskel des menschlichen Körpers wird vom vestibulären System gesteuert. Ein wesentlicher Teil des Vestibulums ist das Gleichgewichtsorgan im Ohr. Durch akustische Stimulation des Ohres wird auch das Vestibulum angeregt. Dies bewirkt oft sehr rasch eine Veränderung im Muskeltonus. Als Ergebnis des TOMATIS-Trainings werden sowohl bei körperlichen als auch bei geistigen Behinderungen folgende Verbesserungen festgestellt:
Es kommt zu einer besseren Wahrnehmung der eigenen Körperfunktionen.

Hand in Hand damit geht vor allem eine verbesserte Körperkontrolle: die feinmotorischen Fähigkeiten werden erhöht, das Gangbild wird verbessert, oftmals wird das Sauberwerden erreicht.

Bei Lähmungen und Krämpfen wird die Entspannung der betroffenen Körperteile ermöglicht.

Durch Aufrichtung der Statur und Spannung von vorher erschlafften Muskelpartien wird ein wesentlich verbessertes Erscheinungsbild und Körperbewußtsein vermittelt.

Diese Verbesserungen werden nicht nur für die Außenwelt klar ersichtlich, sie übertragen sich vielmehr auch direkt auf die innere Befindlichkeit des Behinderten.

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Tomatis-Therapie

Die Tomatis-Therapie beruht auf den Forschungen des französischen Hals-Nasen-Ohren-Arztes Dr. Alfred Tomatis, der die zentrale Bedeutung des Ohres für die gesamte Entwicklung des Menschen nachweisen konnte.
Letzte Aktualisierung am: 
25.04.2012

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