Fachreferat von Hildegard Niestroj über der Schutz des Kindes vor gefährdenden Lebensbedingungen, Gewalterfahrungen in der Kindheit und deren Auswirkungen, Viktimisierung durch elterliche Gewalt, Traumatisierungen von Kindern und Risikoeinschätzung bei Besuchskontakten.
Das Institut für Soziale Arbeit (ISA) und der Deutsche Kinderschutzbund NRW haben die Broschüre 'Kindesvernachlässigung' in 6. Auflage überarbeitet veröffentlicht.
Alltäglicher Überlebenskampf. Vernachlässigung prägt Empfindungen und Entwicklungen und veranlasst das Kind, entsprechend seiner Lebenssituation Strategien des Überlebens zu entwickeln.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) und das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr (MedEcon Ruhr) fordern, den Kinderschutz auch in der Medizin besser zu verankern. Im Impulspapier dazu heißt es: "Zunehmende Fallzahlen von Gewalt gegen und Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen machen deutlich, dass Kinderschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Auch medizinische Einrichtungen müssen Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag leisten."
Nicht nur die Psyche, sondern auch der Körper zeigt längerfristige "Narben", wenn Kinder in der frühen Kindheit leidvolle Erfahrungen machen mussten. So ist das Immunsystem bei Jugendlichen, die als Kleinkinder vernachlässigt wurden, gegenüber anderen Teenagern auch nach über einem Jahrzehnt noch beeinträchtigt...
Vernachlässigte Kinder sind – besonders wenn diese Vernachlässigung in den frühen ersten Lebensjahren geschah – traumatisierte Kinder. Pflegekinder sind sehr häufig schwer vernachlässigte Kinder, die den Erwachsenen noch nicht vertrauen. Diese Kinder leiden an einem Grundmangelgefühl. Sie haben das Gefühl, nie genug zu bekommen.
Vernachlässigung ist das Hauptmerkmal, wenn Kinder in Pflegefamilien untergebracht werden müssen. Die Erfahrung von Vernachlässigung und die Auswirkungen spielen eine große Rolle in den Gefühlen und im Verhalten des Kindes in der Pflegefamilie.
Die Kinderschutzzentren hatten am 17./18. Juni aus Leipzig einen Digital-Kongress zum Thema "Sozial-emotional vernachlässigte Kinder - Probleme und Hilfen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und Schule". Die sozial-emotionale Vernachlässigung ist natürlich auch für die Beteiligten in der Pflegekinderhilfe von großer Bedeutung.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat als Material für die Presse eine zweiseitige Erklärung zur Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung herausgegeben.
Forschungen der Uni Ulm – Abteilung Klinische und Biologische Psychologie- beschäftigen sich mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten zum Thema Missbrauchs-, Misshandlungs- & Vernachlässigungserfahrungen in der Kindheit.
Wissenschaftler analysieren Auswirkungen negativer Lebenserfahrungen in früher Kindheit auf die Gesundheit. Etwa eins von zehn Kindern in den westlichen Industrieländern ist von Misshandlung betroffen, belegen aktuelle Untersuchungen. Das kann weitreichende Folgen für die psychische und körperliche Entwicklung haben. Diese Faktoren untersuchen Forscher der Universitätsmedizin Leipzig im Verbund in einer zweiten Förderperiode. Das Projekt trägt einen interdisziplinären Modellcharakter und führt Experten der Medizin, Mitarbeiter der Jugendhilfe und der Jugendämter sowie psychobiologische Grundlagenforscher zusammen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Der Artikel erklärt zu erst den Begriff der Emotionalen Vernachlässigung und beschäftigt sich dann mit den Formen emotionaler Vernachlässigung, mit Ursachen und Risikofaktoren emotionaler Vernachlässigung, mit den Folgen emotionaler Vernachlässigung und beschreibt zum Abschluss verschiedene Interventionsmöglichkeiten.
Wenig soziale Kontakte, kaum kognitive Anreize, schlechte Hygiene und Ernährung – das hat Folgen bis ins Erwachsenenalter. - Ergebnisse einer Langzeitstudie an Kindern, die einige Monate oder Jahre in rumänischen Kinderheimen aufgewachsen waren und dann in England adoptiert wurden.
Daten und Fakten zu Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung