Russland ist ja bekannt für´s Trinken, viele deutsche Ehepaare adoptieren Kinder aus Russland, sind voller Freude über den Nachwuchs. Leider werden viele davon später enttäuscht, wenn es klar wird, dass ihr Kind doch nicht gesund ist, sondern an FAS leidet. Ein Artikel von Ann Gibson
Herr und Frau Rosenke nahmen 2002 ihr Patenkind bei sich auf. Es stellte sich heraus, dass das Mädchen am fetalen Alkoholsyndrom leidet. Um für mehr Aufklärung und Unterstützung der Betroffenen zu sorgen, hat das Ehepaar Rosenke die Regionalgruppe Hamburg und Umgebung von FASWorld ins Leben gerufen.
Der Appell eines Adoptivelternpaares, Russland die Auflage zu erteilen, Hintergründe und Diagnosen bei Adoptionen genau aufzuschlüsseln, damit ihr Fall nicht der traurige Standard in der deutschen Adoptionsgeschichte wird!
Auf was ist im Umgang mit Menschen mit FASD zu achten
Alkohol in der Schwangerschaft schädigt das Ungeborene. Es entstehen körperliche, geistige und seelische Beeinträchtigungen, die das Kind lebenslang begleiten. Der Fachbegriff für dieses Krankheitsbild heißt Fetale Alkoholspektrumstörungen (englisch: fetal alcohol spectrum disorder), abgekürzt FASD.
PFAD-Niedersachsen e.V. engagiert sich umfassend im Bereich FASD in der Pflegekinderhilfe. Fortbildungen des Verbandes - auch gemeinsam mit Jugendämtern -, Beratungen und Begleitung von Pflegeeltern, die ein Pflegekind mit FASD haben oder aufnehmen wollen, - Schulung von Lehrern, Erziehern und Fachkräften - sowie Zusammenarbeit mit anderen Fachkundigen und Institutionen führten dazu, dass FASD langsam vom unbekannten Syndrom zu einem Teil der Realität im Leben von Pflegefamilien wurde.
Eine aktuelle Studie der Radiological Society of North America ( RSNA ) bestätigte deutlich, dass das Trinken während der Schwangerschaft die Gehirnstruktur des Babys massiv verändert. Gehirnveränderungen wurden bei den Föten selbst bei geringen Alkoholkonsum der Mutter festgestellt.
Von moralischer Überlegenheit und Stigmatisierung!
Erfreulicherweise rückt das Thema FASD immer weiter in den Fokus der Öffentlichkeit. Natürlich wir dabei auch immer bewusster, dass FASD durch den vorgeburtlichen Konsum von Alkohol entsteht und das ungeborene Kind dadurch schwer geschädigt werden kann. Trotzdem - die Mütter sind zwar die Verursacher der Behinderung, aber sie sind nicht das ursächliche Problem.
Aufgrund von Beeinträchtigungen oder Erkrankungen haben manche Kinder besondere Verhaltensweisen entwickelt, die sich von dem "normalen" und üblichen Verhalten Gleichaltriger unterscheiden. Kinder, die schwere Misshandlungen oder Vernachlässigung erlebt haben aber ebenso auch Kinder mit FASD, haben häufig Schädigungen des Gehirns erlitten, die es ihnen unmöglich machen, erwartbares und angemessenes Verhalten zu zeigen. Bei ihnen sind die so genannten Exekutivfunktionen gestört. Um diese Kinder verstehen, ihnen helfen und sie fördern zu können, müssen wir die Exekutivfunktionen und ihre möglichen Störungen kennen.
Wie kann gute Kommunikation in Bezug auf FASD gelingen und was kann sie schlimmstenfalls vermeiden?
Pflegeeltern machen die Erfahrung, dass ihre Kommunikation mit den anderen Beteiligten der Pflegekinderhilfe gerade in Bezug auf FASD als schwierig empfunden wird. Sie kennen es gar nicht anders, als dass sie Verhaltensweisen, Benehmen und Emotionen ihrer Kinder/Jugendliche immer und immer wieder erklären und darlegen müssen, damit die Gesprächspartner das Kind verstehen, die Situation der Pflegefamilie erkennen und die Handlungen der Pflegeeltern akzeptieren können.
Alles weist darauf hin, dass unser Pflegekind FASD hat. Die Mutter, die das volle Sorgerecht hat, stimmt einer entsprechenden Untersuchung und möglichen Feststellung aber nicht zu. Was können wir tun?
Bereits Ende 2020 wurde eine Petition angegangen, in der es darum ging, FASD als eigenständige Krankheit (Behinderung) in der Versorgungs-Medizin-Verordnung (VersMedV) aufnehmen zu lassen. Diese Petition wurde vom Petitionsausschuss aufgrund einer Stellungnahme des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales abgelehnt. Die Beteiligten rund um die Menschen mit FASD haben diese Ablehnung nicht gutgeheißen. Nun wurde vom gemeinnützigen Verein Happy Baby International e.V., der sich intensiv mit FASD auseinandersetzt und dabei von anerkannten Fachleuten unterstützt wird, eine erneute Petition gestartet. Zur Ablehnung der ersten Petition gibt es eine Stellungnahme von Nevim Krüger, 1. Vors. Pfad-Landesverband Niedersachsen, die wir zum Verständnis des Geschehens veröffentlichen.
Laut Drogenbericht der Bundesdrogenbeauftragten von 2019 werden jährlich 10.000 – 20.000 Kinder mit Alkoholschäden in Deutschland geboren. Diese Anzahl ist erschreckend und leider nur die Spitze des Eisberges. Ein großer Teil der betroffenen diagnostizierten Kinder wächst in Pflegefamilien auf. In Bezug auf diese Behinderung gibt es noch immer großen Nachholbedarf an Konzepten für den Umgang dieser Pflegeverhältnisse.
Ihr Kind lernt kaum etwas aus Erfahrungen und Sie haben den Eindruck, als müssten Sie jeden Tag wieder bei null anfangen? Konsequenzen bewirken bei Ihrem Kind wenig? Sie haben viele pädagogische Methoden ausprobiert, aber keine war erfolgreich? Ihr Kind hat die Diagnose FASD - Fetale Alkoholspektrumstörung - erhalten und Sie fragen sich, wie es jetzt weitergehen soll?
Aufwachsen als Geschwister von Kindern mit FASD - Ein Praxishandbuch für Eltern
Können Kinder in einer von FASD betroffenen Familie gesund aufwachsen? Leiden die Geschwisterkinder an der Situation im Elternhaus, fehlt ihnen etwas für ihre Entwicklung oder schadet es ihnen sogar, in einer Familie aufzuwachsen, in der ein Kind mit FASD lebt?
FASD-Beratung für Familien, online Beratung, FASD-Supervision für Fachkräfte, Inhouse FASD-Fortbildungen / FASD-Fachtage für Fachkräfte, Adoptiv- und Pflegeeltern, Fallberatung FASD
Im lockeren legeren Ambiente wird es die Gelegenheit zum Kennenlernen, gegenseitigem Austausch, Fachsimpeln und Klönschnack geben, um positive Synergien zu schaffen und um FASD gesellschaftlich mehr und mehr in den Fokus zu rücken.
Im Rahmen einer Weiterbildung zur FASD-Fachkraft bitten zwei Teilnehmerinnen alle Kinder, die in Pflegefamilien mit einem oder mehreren Kindern mit der Diagnose FASD leben und Beantwortung einiger Fragen. Dabei können dies leibliche Kinder, adoptierte oder selbst Pflegekinder sein.
Die Umfrage wurde in den vergangenen Wochen von einem Studierenden der Uni Münster für seine Masterarbeit entwickelt und ist seit ca. 2 Wochen online. Die Teilnahme an der Umfrage umfasst in der Regel nicht mehr als 10 Minuten. Die Pflegeeltern werden gebeten, die Exekutivfunktionen ihrer Pflegekinder einzuschätzen. Exekutivfunktionen bilden die Grundlage zur Planung, Durchführung und Überprüfung des eigenen Handelns. Sie werden meist als "höher kognitive Fähigkeiten" beschrieben und sind für unsere Entwicklung von großer Bedeutung. Der Begriff Exekutivfunktionen umfasst Fähigkeiten wie das Arbeitsgedächtnis, ebenso wie die Fähigkeit, das eigene Verhalten bewusst zu steuern und anzupassen.
Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit möchte eine Studierende der Fachhochschule Münster Pflege- und Adoptivfamilien befragen, die einen jungen Menschen mit FASD begleiten.
Im Rahmen einer Forschungsarbeit zum Thema "Versorgung und Akzeptanz von FAS-betroffenen Pflege- und Adoptivkindern" bittet die Hochschule Emden-Leer um Mithilfe.
Online-Befragung im Rahmen eines Masterstudiums zur Frage von Vorbereitung und Begleitung des Jugendamtes für Pflegeeltern, die ein FASD-Kind aufgenommen haben.
Online-Befragung im Rahmen eines Masterstudiums zum Thema durch einen Fragebogen, der sich sowohl an leibliche als auch an Pflege- und Adoptiveltern eines Kindes mit eine alkoholbedingte Schädigung („FAS / FASD“) richtet.
im Rahmen des Masterstudiengangs „Soziale Arbeit in Europa“ an der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Köln führt eine Studentin eine Befragung zum Thema Fetales Alkoholsyndrom durch.
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Petition: FASD muss anerkannte Behinderung werden