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Sexueller Missbrauch

Kinder, die sexuellen Missbrauch durch vertraute Erwachsene erlebt haben, fühlen sich verwirrt und verraten. Das, was sie erfahren, ist diffus, grenzüberschreitend, unabänderlich.

Kinder, die sexuellen Missbrauch durch vertraute Erwachsene erlebt haben, fühlen sich verwirrt und verraten. Das, was sie erfahren, ist diffus, grenzüberschreitend, unabänderlich. Wenn Kinder Beachtung und Wichtigkeit nur oder überwiegend über sexuellen Missbrauch erfahren, verbindet sich in ihrem Kopf Liebe und Zuneigung mit sexuellen Handlungen und nur damit. Sexuell missbrauchte Kinder fühlen sich und ihren Körper ausgeliefert. Andere bestimmen und benutzen - nicht sie. Deswegen haben sie häufig Probleme, ihren Körper angemessen wahrzunehmen. Auch ihre Körperempfindungen sind gestört.

Sexueller Missbrauch ist mit einem ungeheuren Geheimnisdruck verbunden. Das Kind darf mit niemanden über seine Erfahrungen sprechen. Dieses Redeverbot wird mit massivster Bedrohung verbunden für den Fall, das es nicht eingehalten wird. So kann das Kind sich keinem anvertrauen. Wenn es doch den Mut dazu aufbringt, erlebt es nicht selten, dass es nicht verstanden oder ihm nicht geglaubt wird.
Häufig hält das Kind den sexuellen Missbrauch auch für normales Elternverhalten. Es kennt und weiß es nicht anders. Jüngeren Kindern fehlen auch die Worte, das Erlebte zu benennen.

Kinder können durch sexuellen Missbrauch dazu gebracht werden, sich hochgradig sexualisiert zu verhalten. So wie sie selbst behandelt worden sind, ohne Achtung ihrer eigenen Grenzen und ihrer eigenen Würde, behandeln sie auch die Menschen, denen sie sich nähern wollen.

Letzte Aktualisierung am: 
15.05.2008

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