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Warum dieses Heft?
Wenn Menschen sich dafür interessieren, ein Pflegekind in ihre Familie aufzunehmen, dann tun sie dies aus ganz persönlicher Motivation heraus. Selten besteht die Motivation darin, ein Könner im Umgang mit Ämtern und Institutionen werden zu wollen. Wenn zukünftigen Pflegeeltern sich auf den Weg machen wird ihnen aber bald klar, dass dies wohl doch eine sehr förderliche Eigenschaft wäre. Die meisten zukünftigen Pflegeeltern haben mit Ämtern bisher wenig zu tun gehabt. Wenn sie eigene Kinder haben, dann geschah dies hin und wieder mal - in kleinen Dosierungen z.B. bei Anmeldungen in Kita und Schule, Kinderausweis usw. Eltern von Kindern mit Behinderungen sind da schon wesentlich geprüfter.
Schon bei der Vorbereitung auf ihre zukünftige Aufgabe erfahren Pflegeelternbewerber, dass amtliches Tun einen wesentlichen Anteil haben wird in der Aufgabe, die sie sich ausgesucht haben. Sie werden ‚Beteiligte‘ in einem jugendamtlichen Handeln, welches sich auf Gesetze, Verordnungen, Empfehlungen, fachliche Standards, internen Konzepten, Erfahrungen und persönlichen Haltungen der Fachkräfte bewegt. Sie werden ein Rad in einem Apparat, den sie nicht mit aufgebaut haben und dessen Bewegungen und Funktionen ihnen oft unverständlich sind. Sie kennen die Gebrauchsanleitung nicht oder haben vielleicht nur mal kurz reinschauen können. Amtliches Tun ist trotz aller Handlungsregelungen nicht immer logisch nachvollziehbar. Manchmal sogar verwirrend für das Amt selbst, umso verwirrender für ‚Beteiligte‘, die nicht in Amtsstrukturen denken.
Daher besteht ein Sinn dieses Heftes darin, Ihnen die Handlungsstrukturen des Jugendamtes näher zu bringen, wenn Sie ein Pflegekind aufnehmen wollen oder aufgenommen haben.
Ein weiterer Sinn liegt uns besonders am Herzen: Wir möchten mit dem Heft erreichen, dass Sie sich nicht mehr allzu fremd fühlen in diesen Strukturen. Dass Sie amtliches Handeln besser verstehen und Ihnen besonders Ihre Rolle, die Erwartungen an Sie und Ihre Handlungsmöglichkeiten klarer werden.
Wenn Ihnen aus der Lektüre des Heftes Fragen oder Anregungen aufkommen, dann können Sie sehr gern mit mir in Kontakt treten. Benutzen Sie einfach das Kontaktformular. Ich würde mich freuen und antworte Ihnen auch – sicher!