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In Kooperation mit einem Theater in Berlin wird im September 2023 ein wöchentliches Angebot geschaffen, das sich an Pflegekinder richtet und in dem sie über einen Zeitraum von einem Jahr unter professioneller künstlerischer Anleitung eigene Lebensfragen beforschen, experimentieren und kreativ sein können. Das Kompetenzzentrum Pflegekinder reagiert mit diesem Projekt auf den fehlenden Austausch zwischen Pflegekindern. Denn trotz mitunter bestehender Infrastrukturen zeigt sich, dass Pflegekinder kaum miteinander vernetzt sind. Das bedeutet, dass sie in Konfliktsituationen oft auf sich allein gestellt sind. In vielen Fällen fehlen ihnen Vertrauenspersonen, mit denen sie ihre Erfahrungen und Fragen in einem geschützten Rahmen teilen können. Oft unterscheidet sich ihre Situation von denen ihrer Freundinnen und Freunde. Die Erfahrung, dass es andere Menschen gibt, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind wie sie selbst, hält für die Selbstvertretung von Pflegekindern wichtige Synergieeffekte bereit. Die Methoden der Theaterpädagogik geben den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen entsprechend kreativen Freiraum und verknüpfen auf spielerische Art Reflexionsprozesse mit deren Darstellungen auf der Bühne. Mit drei Aufführungen, einer Publikation und einer Fachveranstaltung im Herbst 2024 erarbeitet das Projekt wichtige Impulse für kommende Beteiligungsprozesse in der Pflegekinderhilfe.

Wir freuen uns, dass Anna Kücking die Projektleitung dieses Projekts inne hat: Sie ist selbst in einer Pflegefamilie aufgewachsen und hat daher aus erster Hand Erfahrung, was es bedeuten kann, Pflegekind zu sein.