Die Anzahl der Pflegekinder ist gestiegen. Es würden noch mehr sein, wenn alle die Kinder, für die Pflegeeltern gesucht würden, auch in Pflegefamilien untergebracht werden könnten. Doch es finden sich schon länger nicht mehr genügend Familien, die sich dieser Aufgabe annehmen wollen. Deshalb wird in den letzten Jahren immer öffentlicher über dieses Thema debattiert und informiert. Wie gelingt es, geeignete Menschen für die Aufnahme eines Pflegekindes zu interessieren? Hier einige Veröffentlichungen zum Thema am Beispiel von Berlin.
Angelika Nitzsche arbeitet an einer Beratungsstelle für Vollzeitpflege. In einem Interview im Mai 2019 spricht sie über die Situation von Pflegekindern und die Bedingungen von Pflegeelternschaft.
Zum Schluss des sehr informativenInterviews wird sie gefragt: Wenn Sie sich etwas wünschen dürften, was wäre das?
"Ich würde mir wünschen, dass Pflegeeltern Anspruch auf Elterngeld haben. Wenn sie mit kleinen Kindern zu Hause bleiben, wären sie finanziell besser ausgestattet. Für die Kinder ist der enge Kontakt das Wichtigste, wenn sie neu in eine Pflegefamilie kommen.
Außerdem würde ich mir wünschen, dass Pflegeeltern in der Rentenversicherung besser abgesichert werden. Sie leisten über viele Jahre soviel für die Kinder, sind aber in Bezug auf Kranken- und Rentenversicherung völlig auf sich alleine gestellt."
So schwierig ist die Suche nach geeigneten Pflegeeltern
Ein Artikel der Berliner Morgenpost vom 30. Juni 2019
Auszug: Die Suche nach geeigneten Familien gestaltet sich aber zunehmend schwieriger. Anfang April schlugen Jugendämter und freie Träger der Jugendhilfe erneut Alarm, es gebe zu wenige Pflegefamilien, um den Bedarf zu decken. Das Problem bestehe bundesweit. Allein in Berlin fehlten jährlich etwa 500 Familien.
Eine Pflegemutter beschreibt die Aufnahme ihres Pflegekindes in 2012 und seine Entwicklung in ihrer Familie. Die Mitarbeiterin eines Trägers der Jugendhilfe berichtet über ihre Arbeit und Suche nach neuen Pflegeeltern. Sie meint dazu: " ich sehe die sinkende Zahl von Pflegefamilien mit Sorge, und die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt vergrößere das Problem. Dass ein Pflegekind perspektivisch ein eigenes Zimmer bekommen kann, ist eine Voraussetzung für die Vermittlung. Ein großes Problem sei auch das mangelnde gesellschaftliche Bewusstsein, vermutet sie. „Viele Menschen wissen nicht, dass es solche Pflegeverhältnisse überhaupt gibt. Selbst in meinem Bekanntenkreis kommt das immer wieder vor“.
Die Verhältnisse werden nicht einfacher, der Druck steigt
Zu demj Thema: "Warum Jugendämter mehr Kinder in Obhut nehmen, aber weniger in Familien untergebracht werden" gibt es ebenfalls am 30.6.2019 ein Gespräch mit einem Sozialpädagogen, der bei einem freien Träger der Jugendhilfe im Pflegekinderdienst arbeitet. Gefragt, wie es denn bei ihnen aussieht sagt er: "Die Situation ist hier wie in vielen anderen Teil der Stadt: Wir haben zu wenige Pflegeeltern. Vor allem suchen wir händeringend Menschen, die sich die Kurz- oder die Krisenpflege vorstellen können. Die fehlen noch mehr als die Dauerpflegebewerber."
Auf die Frage: "Werden mehr Kinder als früher aus ihren Familien geholt? Oder gibt es einfach weniger Menschen, die bereit sind ein Kind in Pflege zu nehmen?" amtwprtet er:
"Ich vermute, es gibt mehr Kinder, die in Obhut genommen werden und ich denke, das ist das Ergebnis der Entwicklungen der letzten Jahre: Die Verhältnisse in den Familien werden nicht einfacher, der Druck wird größer und ich kann mir vorstellen, dass die Familien so schneller in eine Überlastungssituation kommen. Ich denke, dass die Jugendämter heute auch viel genauer hinschauen und schneller aktiv werden, vor allem bei kleinen Kindern. Gleichzeitig werden diejenigen, die Kinder aufnehmen, nicht mehr, sondern eher weniger".
Hinweise zu Erfolgsfaktoren für gelingendes Aufwachsen in Pflegefamilien und Heimen. Mit der 2007 erstmalig eingesetzten reformierten Statistik haben sich die Erkenntnismöglichkeiten deutlich erhöht. Besser als zuvor besteht die Möglichkeit, den Hilfeprozess selbst zu beleuchten und eine Verknüpfung zwischen Hilfeplan, Hilfegestaltung und Abschluss einer Maßnahme herzustellen. (Komdat Heft 2/09))
Kindererziehungszeiten (KEZ) sind – wie Beiträge aus einem Arbeitsverhältnis - Pflichtbeitragszeiten für die gesetzliche Rentenversicherung. Erläuterungen von Dirk R. Schuchardt.
Wie ist es mit den Zahlungen des Jugendamtes für Unfallversicherung und Alterssicherung? Können Sie uns sagen, wie sich diese Zahlungen aufteilen und wer von uns beiden Pflegeeltern berechtigt ist?
Für Kinder in Pflegefamilien gibt es keine bestimmten Empfehlungen oder Verordnungen. Pflegefamilien sind private Familien, die ein Kind bei sich aufgenommen haben, für deren Versorgung, Erziehung und Pflege sie verantwortlich sind.
Das ZDF hat am 20. April in seiner Sendung 'Volle Kanne' ein Interview mit dem Leiter des Pflegekinderdienstes Andreas Sahen vom Jugendamt Düsseldorf geführt.
PLANB Ruhr e.V. / Interkulturelle Kinder- und Jugendhilfe hatte zum Auftakt des Projektes „ PemM – Pflegeeltern mit Migrationsgeschichte“ (Projektbeginn 01.07.2014) in die Bochumer Geschäftsstelle geladen.
Dieses Interview zeigt, wie Pflegeeltern durch die guten Rahmenbedingungen eines freien Trägers umfassende Unterstützung und Hilfe finden, um ihren Pflegekindern ein tragfähiges und vertrauensvolles Familienleben zu ermöglichen.
Das Besondere im Umgang mit traumatisierten Adoptiv- oder Pflegekindern ist die Tatsache, dass die Kinder auf die neuen Pflege-/Adoptivfamilien ihre alten Erfahrung mit Familie bzw. Eltern übertragen und nach einer Phase der Eingewöhnung ihre bisherigen Lebensstrategien wieder hervorholen.
Personensorgeberechtigte und Pflegeeltern/Erziehungsstellen sind verpflichtet sich über die minderjährigen Kinder zu kümmern und nach besten Kräften Schäden zu verhindern.
Kinder brauchen Pflegeeltern
Themen:
Wir suchen Eltern für die Kinder, nicht umgedreht.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/05/interview-pflegekinder-pflegeeltern-berlin.html
Angelika Nitzsche arbeitet an einer Beratungsstelle für Vollzeitpflege. In einem Interview im Mai 2019 spricht sie über die Situation von Pflegekindern und die Bedingungen von Pflegeelternschaft.
Zum Schluss des sehr informativenInterviews wird sie gefragt: Wenn Sie sich etwas wünschen dürften, was wäre das?
"Ich würde mir wünschen, dass Pflegeeltern Anspruch auf Elterngeld haben. Wenn sie mit kleinen Kindern zu Hause bleiben, wären sie finanziell besser ausgestattet. Für die Kinder ist der enge Kontakt das Wichtigste, wenn sie neu in eine Pflegefamilie kommen.
Außerdem würde ich mir wünschen, dass Pflegeeltern in der Rentenversicherung besser abgesichert werden. Sie leisten über viele Jahre soviel für die Kinder, sind aber in Bezug auf Kranken- und Rentenversicherung völlig auf sich alleine gestellt."
So schwierig ist die Suche nach geeigneten Pflegeeltern
https://www.morgenpost.de/berlin/article226330055/Die-schwierige-Suche-nach-geeigneten-Pflegeeltern-in-Berlin.html
Ein Artikel der Berliner Morgenpost vom 30. Juni 2019
Auszug: Die Suche nach geeigneten Familien gestaltet sich aber zunehmend schwieriger. Anfang April schlugen Jugendämter und freie Träger der Jugendhilfe erneut Alarm, es gebe zu wenige Pflegefamilien, um den Bedarf zu decken. Das Problem bestehe bundesweit. Allein in Berlin fehlten jährlich etwa 500 Familien.
Eine Pflegemutter beschreibt die Aufnahme ihres Pflegekindes in 2012 und seine Entwicklung in ihrer Familie. Die Mitarbeiterin eines Trägers der Jugendhilfe berichtet über ihre Arbeit und Suche nach neuen Pflegeeltern. Sie meint dazu: " ich sehe die sinkende Zahl von Pflegefamilien mit Sorge, und die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt vergrößere das Problem. Dass ein Pflegekind perspektivisch ein eigenes Zimmer bekommen kann, ist eine Voraussetzung für die Vermittlung. Ein großes Problem sei auch das mangelnde gesellschaftliche Bewusstsein, vermutet sie. „Viele Menschen wissen nicht, dass es solche Pflegeverhältnisse überhaupt gibt. Selbst in meinem Bekanntenkreis kommt das immer wieder vor“.
Die Verhältnisse werden nicht einfacher, der Druck steigt
https://www.morgenpost.de/berlin/article226330107/Die-Verhaeltnisse-werden-nicht-einfacher-der-Druck-steigt.html
Zu demj Thema: "Warum Jugendämter mehr Kinder in Obhut nehmen, aber weniger in Familien untergebracht werden" gibt es ebenfalls am 30.6.2019 ein Gespräch mit einem Sozialpädagogen, der bei einem freien Träger der Jugendhilfe im Pflegekinderdienst arbeitet. Gefragt, wie es denn bei ihnen aussieht sagt er: "Die Situation ist hier wie in vielen anderen Teil der Stadt: Wir haben zu wenige Pflegeeltern. Vor allem suchen wir händeringend Menschen, die sich die Kurz- oder die Krisenpflege vorstellen können. Die fehlen noch mehr als die Dauerpflegebewerber."
Auf die Frage: "Werden mehr Kinder als früher aus ihren Familien geholt? Oder gibt es einfach weniger Menschen, die bereit sind ein Kind in Pflege zu nehmen?" amtwprtet er:
"Ich vermute, es gibt mehr Kinder, die in Obhut genommen werden und ich denke, das ist das Ergebnis der Entwicklungen der letzten Jahre: Die Verhältnisse in den Familien werden nicht einfacher, der Druck wird größer und ich kann mir vorstellen, dass die Familien so schneller in eine Überlastungssituation kommen. Ich denke, dass die Jugendämter heute auch viel genauer hinschauen und schneller aktiv werden, vor allem bei kleinen Kindern. Gleichzeitig werden diejenigen, die Kinder aufnehmen, nicht mehr, sondern eher weniger".