Zunehmend erhalten wir Anfragen zu Besuchskontakten der Pflegekinder mit ihren leiblichen Eltern in der momentanen Krise. Es fragen Pflegeeltern aber auch Fachkräfte der Jugendämter und freien Träger, wie sie mit den Besuchskontakten umgehen sollen in einer Zeit, in der alle Abstand halten müssen, um Ansteckungen zu vermeiden. Wir haben uns Gedanken zum Thema gemacht und bitten darüberhinaus auch SIE, Pflegeeltern und Fachkräfte durch IHRE Überlegungen und Vorschläge zu unterstützen.
In meiner Recherche habe ich noch sehr wenig im Internet darüber gefunden. Leider kann ich Ihnen also noch keine Bestpracise-Beispiele vorstellen. Aber ich habe Ideen gesammelt und eigene Überlegungen angestellt.
Der Umgang ist ein Recht des Kindes und ein Recht und eine Pflicht der Eltern. Ein Umgang kann nur (zeitweise) vom Gericht ausgeschlossen werden, wenn dies zum Wohle des Kindes erforderlich ist. Umgang bedeutet im Grundsätzlichen, dass sich Kind und Eltern sehen.
Briefliche Kontakte, Telefongespräche und Kontakte per Internet sollen oder können den persönlichen Umgang ergänzen.
In Hilfeplangesprächen werden Besuchskontakte mit den Beteiligten vereinbart und der Entwicklung des Kindes angepasst.
Diese Form der gemeinsamen Vereinbarung gehört zur Beratung und Begleitung des Pflegekindes und der Pflegefamilie und auch zur Begleitung der Herkunftsfamilie. Jetzt, in dieser zur Zeit ungewöhnlichen Gesellschaftssituation wird sich eine solche Begleitung als sehr hilfreich herausstellen, denn aus meiner Sicht haben wir nur eine verantwortliche Weise, um auf die Frage der Besuchskontakte anworten zu können: Wir müssen alle Beteiligten ins Boot holen.
Fachkräfte, Pflegekind, Pflegeeltern, Vormünder oder Pfleger und die Eltern müssen miteinander sprechen. Es hilfreich, wenn es dazu von den Fachkräften und Vormündern schon Vorgedanken und Vorgaben gäbe:
Eine Übertragungsmöglichkeit des Coronavirus auf einen der Beteiligten muss ausgeschlossen werden.
Es muss bedacht werden, dass die Ansteckung einer Person wiederum die Ansteckung anderer Personen bedeutetn kann- z.B. könnte ein Pflegekind die anderen Mitglieder seiner Pflegefamilie anstecken.
Das Fürsorgeverhalten des Jugendamtes oder des Trägers gegenüber "seinen" Pflegeeltern muss hier einen hohen Rang einnehmen.
Ebenso das Verständnis für die Eltern, die ihr Kind sehen wollen.
Können wir - und wenn ja wie - überhaupt garantieren, dass eine Übertragung des Virus während eines Kontaktes verhindert werden kann?
Muss der Besuchskontakt nicht realistischerweise ausfallen oder verschoben werden?
Welche andere Möglichkeiten gibt es, anstelle von Besuchen Pflegekind und Eltern in Kontakt zu bringen?
Ist das Kind alt genug für Kontakte über das Internet? Mailen, Skypen, Chats etc.? Eventuell für Nachrichten über das Smartphone? Wie wärs mit Telefonieren? Brief schreiben?
Könnten bei jüngeren Kindern die Pflegeeltern und die Eltern in Kontakt gehen und Informationen zum Kind austauschen?
Transparenz und klare Einschätzung der Situation ist hier das absolut Notwendige. Wenn es Pflegeeltern gelingt, mit den Eltern ihres Pflegekindes zu Vereinbarungen zu kommen, mit denen dann alle leben können - gut. Aber es darf nicht die Regel sein, dass Pflegeeltern hier alleingelassen werden mit Entscheidungen und Unsicherheiten. Die begleitenden Fachkräfte und die Vormünder haben hier die Aufgabe, Transparenz herzustellen, Vorgaben zu erläutern, Entscheidungen zu ermöglichen - und notfalls zu entscheiden.
Ich werde weiterhin die Augen offen halten und sehen, wie sich Träger, Jugendämter, Pflegeeltern und Eltern mit dieser Frage der Kontakte beschäftigen und zu Lösungen kommen.
Es würde natürlich sehr helfen, wenn Sie Ihre Überlegungen und Entscheidungen uns mitteilen, und wir diese zum Wohle aller veröffentlichen könnten. Wir müssen zwar räumlichen Abstand halten, aber miteinander denken und uns gegenseitig helfen können und sollten wir auf jeden Fall.
Nachfolgend finden Sie einen Link zur Webseite des Freien Trägers Löwenzahn-Erziehungshilfen e.V. in Oberhausen. Hier werden die Pflegeeltern aktuell informiert, sowohl zur Frage der Besuchskontakte als auch zu anderen Situationen mit Klärungsbedarf.
In unserem Artikel zu Besuchskontakten in Zeiten von Corona haben wir um Rückmeldungen von Pflegeeltern und Fachkräften gebeten, damit wir alle davon profitieren können. Einige Pflegeeltern haben uns geantwortet und nicht nur über Besuchskontakte berichtet. Danke dafür. Wir würden uns über weitere Mails sehr freuen: redaktion@moses-online.de.
Löwenzahn Erziehungshilfe e.V. ist ein gemeinnütziger, anerkannter Träger der Jugendhilfe und beschäftigt sich seit 1992 mit der Vermittlung von Kindern, die aus unterschiedlichsten Gründen für einen unbestimmten Zeitraum nicht in ihrer Ursprungsfamilie leben können. In der Regel werden 100 Kinder im ganzen Ruhrgebiet betreut.
a) Auch ehrenamtlich tätige Vormünder oder Pfleger haften gegenüber ihren Mündeln, wenn diese durch ihre Amtsführung Schaden erleiden. b) Obwohl die ehrenamtliche Vormundschaft/Pflegschaft grundsätzlich unentgeltlich geführt wird, besteht ein Anspruch auf Ersatz der Aufwendungen.
Wir haben in letzter Zeit immer wieder Fragen zur Richtigkeit oder Unrichtigkeit von Bescheiden von Jugendämtern bekommen, die die Leistungen des Ausbildungsgeldes und der Berufsausbildungsbeihilfe für das Pflegegeld heranziehen. Ist das nach der Gesetzesänderung zum 1. Jan. 2023 noch aktuell? Wie können jungen Menschen auf fehlerhafte Bescheide reagieren?
Das Vormundschaftsrecht weist auf die Vorrangigkeit eines geeigneten ehrenamtlichen Vormundes hin. Welche Überlegungen sind notwendig, um dem Pflegekind den passenden Vormund zur Seite zu stellen?
Mit sechs Jahren wird ein Junge von einer Pflegefamilie aufgenommen. Sieben - oft schwierige Jahre - bleibt er dort, dann möchte er bei seinem Vater leben. Er zieht zu ihm. Die Pflegefamilie ist geschockt und versucht, irgendwie damit klar zu kommen.
Die zehn Jugendämter des Rhein-Erft-Kreises haben vor achtzehn Jahren einen Arbeitskreis gegründet, um die Rahmenbedingungen der Pflegekinderhilfe in ihren Kommunen zu verbessern und gemeinsam Dinge zu ermöglichen, die ein einzelnes Jugendamt nicht schaffen könnte. Ein Höhepunkt dieses Netzwerkes war der gemeinsame Pflegefamilientag aller Kommunen des Rhein-Erft-Kreises.
Meine Begleitung von Mira bei der Regelung von Besuchskontakten und einer von der Mutter gewünschten Rückkehr des Kindes. Der Bericht ist sehr ausführlich und umfasst daher mehrere Teile.
Verschriftlichung des Radio-Intervies auf SWR2 Forum v. 24.10.2012
Redaktionsleitung und Interviewerin: Susanne Kaufmann
Teilnehmer: Henrike Hopp, Sibylle Schotten-Stehle, Prof. Klaus Wolf
In dieser Rubrik beschreiben Pflegeeltern Verhaltensweisen ihrer Pflegekinder, welche sie nur 'verstehen' konnten, weil sie von den Lebensbedingungen des Kindes in der Herkunftsfamilie wussten.
Tim
Die schweizer DROSOS-Stiftung fördert die Initiative Brückensteine in Deutschland. Brückensteine arbeitet mit vielen Partnern zusammen und unterstützt spezielle Projekte für Careleaver. Sie setzt sich für verbesserte Übergänge junger Menschen mit Jugendhilfeerfahrung ins selbstständige Leben ein, denn eigenständig werden wollen heißt nicht, allein gelassen zu werden. 2018 lebten 235.000 Kinder und Jugendliche in Heimen oder Pflegefamilien. Die Mehrheit muss mit 18 Jahren ausziehen und ist ohne familiäre Unterstützung komplett auf sich alleine gestellt. Im Gegensatz dazu verlassen junge Menschen in Deutschland im Durchschnitt erst mit 23,7 Jahren ihr Elternhaus.
Jana Paul aus Aachen hat gemeinsam mit anderen jungen Menschen vor Kurzem eine Onlinepetition gestartet. Als Interessengemeinschaft "Jugend vertritt Jugend NRW" fordern sie die Abschaffung der sogenannten Kostenheranziehung für junge Menschen in stationären Einrichtungen. Wer das Ansinnen der jungen Menschen unterstützen möchte, kann natürlich diese Online-Petition mit unterschreiben. Es werden bis Ende September noch viele Stimmen benötigt.
Vor Jahren kam eine Adoptivmutter zu mir und fragte mich, ob ich sie, ihren Mann und ihre Adoptivtochter beim Kennenlernen der leiblichen Mutter ihrer Adoptivtochter begleiten würde. Ich sagte zu. Gut zwei Jahre später bat ich die Adoptivmutter, mir in einem Interview zu erzählen, wie es eigentlich damals der Familie bei der doch einige Zeit dauernde Aktion gegangen war.
von:
Besuchskontakte in Zeiten von Corona?
Themen:
In meiner Recherche habe ich noch sehr wenig im Internet darüber gefunden. Leider kann ich Ihnen also noch keine Bestpracise-Beispiele vorstellen. Aber ich habe Ideen gesammelt und eigene Überlegungen angestellt.
Der Umgang ist ein Recht des Kindes und ein Recht und eine Pflicht der Eltern. Ein Umgang kann nur (zeitweise) vom Gericht ausgeschlossen werden, wenn dies zum Wohle des Kindes erforderlich ist. Umgang bedeutet im Grundsätzlichen, dass sich Kind und Eltern sehen.
Briefliche Kontakte, Telefongespräche und Kontakte per Internet sollen oder können den persönlichen Umgang ergänzen.
In Hilfeplangesprächen werden Besuchskontakte mit den Beteiligten vereinbart und der Entwicklung des Kindes angepasst.
Diese Form der gemeinsamen Vereinbarung gehört zur Beratung und Begleitung des Pflegekindes und der Pflegefamilie und auch zur Begleitung der Herkunftsfamilie. Jetzt, in dieser zur Zeit ungewöhnlichen Gesellschaftssituation wird sich eine solche Begleitung als sehr hilfreich herausstellen, denn aus meiner Sicht haben wir nur eine verantwortliche Weise, um auf die Frage der Besuchskontakte anworten zu können: Wir müssen alle Beteiligten ins Boot holen.
Fachkräfte, Pflegekind, Pflegeeltern, Vormünder oder Pfleger und die Eltern müssen miteinander sprechen. Es hilfreich, wenn es dazu von den Fachkräften und Vormündern schon Vorgedanken und Vorgaben gäbe:
Transparenz und klare Einschätzung der Situation ist hier das absolut Notwendige. Wenn es Pflegeeltern gelingt, mit den Eltern ihres Pflegekindes zu Vereinbarungen zu kommen, mit denen dann alle leben können - gut. Aber es darf nicht die Regel sein, dass Pflegeeltern hier alleingelassen werden mit Entscheidungen und Unsicherheiten. Die begleitenden Fachkräfte und die Vormünder haben hier die Aufgabe, Transparenz herzustellen, Vorgaben zu erläutern, Entscheidungen zu ermöglichen - und notfalls zu entscheiden.
Ich werde weiterhin die Augen offen halten und sehen, wie sich Träger, Jugendämter, Pflegeeltern und Eltern mit dieser Frage der Kontakte beschäftigen und zu Lösungen kommen.
Es würde natürlich sehr helfen, wenn Sie Ihre Überlegungen und Entscheidungen uns mitteilen, und wir diese zum Wohle aller veröffentlichen könnten. Wir müssen zwar räumlichen Abstand halten, aber miteinander denken und uns gegenseitig helfen können und sollten wir auf jeden Fall.
Bitte mailen Sie uns: redaktion@moses-online.de oder verwenden Sie unser Kontaktformular.
Nachfolgend finden Sie einen Link zur Webseite des Freien Trägers Löwenzahn-Erziehungshilfen e.V. in Oberhausen. Hier werden die Pflegeeltern aktuell informiert, sowohl zur Frage der Besuchskontakte als auch zu anderen Situationen mit Klärungsbedarf.
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www.loewenzahn-erziehungshilfe.de
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