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20.11.2023
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Mentale Gesundheit von Jungen

"Junge*Junge" das Magazin der LAG- Jungenarbeit NRW berichtet in seinem aktuellen Heft mit dem Titel "Brennt dir der Helm? - Mentale Gesundheit von Jungen" über die mentale Gesundheit von Jungen. Es beschreibt u.a. das Verhalten von Jungen, die traumatische Erfahrungen z.B. Gewalt erlebt haben und erläutert, dass mentale Gesundheit keine Kopfsache ist sondern ein komplexes Zusammenspiel verschiedenster Faktoren.
 
Editorial von Diana Wiesner, die Referentin der LAG Jungenarbeit NRW e.V. für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit

Spätestens seit der Pandemie ist vielen von uns bewusst, dass unser mentales Wohlbefinden eine ebenso grundlegende Säule unserer Gesundheit darstellt wie unsere physische Verfassung. Doch anders als körperliche Belastungen und Verletzungen sind mentale Probleme nicht von außen sichtbar. Auch die Entstehung und Heilung von mentalen Erkrankungen sind schleichende Prozesse, die sich nur schwer beobachten lassen. Aus der gesundheitswissenschaftlichen Forschung wissen wir jedoch, dass eine Vielzahl von Faktoren das mentale Wohlbefinden beeinflusst. Hierzu zählen zum Beispiel genetische Veranlagungen, Umweltfaktoren, soziale Unterstützung und Erfahrungen aus der Kindheit. Psychische Stabilität ist daher keine reine Kopfsache, die allein durch positives Denken und Mindset erreicht werden kann. Vielmehr ist sie das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von inneren und äußeren Faktoren und erfordert daher einen Ansatz, der diese Komplexität berücksichtigt.

Es findet zunehmend Anerkennung, dass Jungen* mit geschlechtsspezifischen Herausforderungen konfrontiert sind, die sich auf ihre Psyche auswirken. Zum Repertoire der Bewältigungsstrategien gehören mitunter sozial unerwünschte Verhaltensweisen wie Gewalt und Aggressionen. Gleichzeitig üben das allgegenwärtige Konkurrenz- und Leistungsdenken sowie stereotype Erwartungshaltungen gesellschaftlichen Druck aus, der für Jungen* oft zur Barriere wird, wenn es darum geht, über ihre Gefühle zu sprechen oder Unterstützung zu suchen.

Als Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW setzen wir uns für eine Enttabuisierung und Sensibilisierung dieses wichtigen Themas ein. Für diese Ausgabe unseres Magazins haben wir erfahrene Pädagog*innen und Expert*innen im Bereich der Jungenarbeit gebeten, relevante Aspekte rund um das psychische Wohl von Jungen* näher zu beleuchten. Sie zeigen auf, wie das psychische Wohlbefinden von Jungen* gestärkt und ihnen die notwendige Unterstützung geboten werden kann. 

 Inhalt des Heftes

* Jungenarbeit und Mentale Gesundheit -- Vincent Peisele

Das Thema mentale Gesundheit ist heute ein immer wichtigeres und präsenteres, als es vor vielen Jahren noch war. So ist es heute in großen Teilen der Gesellschaft normal über Stress, Belastungen oder auch psychische Erkrankungen sprechen zu können.  

* Jungs bei Trost! Mentale Gesundheiten von Jungen -- Dr. Reinhard Winter

Viele Verhaltensweisen, wegen denen Jungen auffallen, als „schwierig“ bezeichnet werden oder mit denen sie Risiken eingehen, hängen mit psychischen Zuständen zusammen. Deshalb ist die mentale Gesundheit in der Arbeit mit Jungen und männlichen Jugendlichen ein zentrales Thema.

* Themen-Schlaglichter mentaler Jungengesundheit -- Dr. Reinhard Winter

Jeder Junge ist psychisch (auch) gesund! Aber ebenso sind alle Jungen mental (auch) noch entwicklungsfähig – wer ist schon fertig ausgereift oder perfekt? Neben der Auseinandersetzung mit Männlichkeiten gibt es Themen der mentalen Jungengesundheit, die bei Jungen mehr vorkommen und auffallen, oder die im Gegenteil unterschlagen werden. Hier in zufälliger Reihenfolge die zehn Top-Themen mentaler Jungengesundheit:

* Mentale Gesundheit von Jungen* Ein Erfahrungsbericht aus der Arbeit bei „Jungen* im Blick“ in Stuttgart.--  Robin Gröger

Dieser Artikel soll einen Einblick in die Arbeit von „Jungen* im Blick“ zum Thema „Mentale Gesundheit von Jungen*“ ermöglichen. Wie bekommen die Jungen* Zugang zu unserem Hilfsangebot und wie erleben wir die Jungen*? Wie arbeiten wir konkret mit diesen Jungen* und mit welchen Methoden haben wir gute Erfahrung gemacht?

* „Gewalt macht kalt und krank!“ Ideen zur mentalen Gesundheit von Jungen aus der Perspektive einer Traumapädagogin -- Sabine Haupt-Scherer

Ideen zur mentalen Gesundheit von Jungen aus der Perspektive einer Traumapädagogin 

* „Warum gibt es sowas eigentlich nicht häufiger?“ Interview mit Alex Sott

* „Die Psyche ist gar nicht so Maschine“ Interview mit Dr. Tobias Falke

Das Heft kann auf Webseite der LAG Jungenarbeit NRW abgerufen werden oder in kleinen Mengen kostenfrei gedruckt bestellt werden: info@lagjungenarbeit.de.

 

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