Geschwisterbeziehungen in riskanten Familienkonstellationen
Gerade nach Erfahrungen extremer familiärer Instabilität können Geschwisterbeziehungen eine wichtige identitätsbildende soziale Ressource sein. Dies gilt auch, wenn Kinder nicht mehr bei ihren Eltern leben können. Viele empirische Ergebnisse sprechen dafür, Geschwisterbeziehungen bei der Fremdunterbringung zu unterstützen. Dies sind Ergebnisse einer Expertise, die das Sozialpädagogische Institut (SPI) im SOS-Kinderdorf e.V. in Auftrag gegeben und nun unter dem Titel „Geschwisterbeziehungen in riskanten Familienkonstellationen. Ergebnisse aus entwicklungs- und familienpsychologischen Studien“ veröffentlicht hat.
Julia ist meine große Schwester, sie ist 10 Jahre alt - ja erst 10. Ich bin 5 Jahre alt und mein Bruder Otto ist 9 Jahre alt. Meine Mutter, die schläft noch. Julia macht immer alles. Sie ist so gesagt meine Schwester und Mutter. Es ist selten, dass meine Mutter mal aufsteht und mich zum Kindergarten bringt.