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Fortführung des Hilfeplanes

Der ideale Hilfeplan verdeutlicht das Heranwachsen des Kindes / Jugendlichen als Prozess, in dem alle Beteiligten eine Rolle in einem Team spielen. Alle Beteiligten tragen und übernehmen Verantwortung (Herkunftseltern, Vormund, Pflegeeltern, Sozialarbeiter, Lehrer, Therapeuten, Ärzte etc.) und zeigen diese Verantwortung durch gemeinsame Vereinbarungen und Verantwortungsbereiche. Lesen Sie hier Details dazu und ein Praxisbeispiel.

Themen:

Die Fortführung des Hilfeplanes bedeutet die Beschreibung eines Entwicklungsprozesses.

Hier wird dargestellt,

  • welche Entwicklungsschritte das Kind gemacht hat,
  • wie und ob es eine Veränderung der familiären Situation der Herkunftsfamilie gibt,
  • eine Überprüfung bisheriger Vereinbarungen,
  • evtl. neue Ziele aufgrund der Entwicklungsschritte des Kindes,
  • neue zeitgemäße Vereinbarungen,
  • z.B. Therapien, andere Schulform, veränderte Besuchskontakte, familienunterstützende Hilfen (für die Pflegefamilie) etc. Hilfen, die mit Kosten verbunden sind müssen zeit- und zielorientiert beschrieben werden – also: wie lange wird diese Hilfe notwendig sein, wer kann sie leisten, wie hoch werden die Kosten sein und welches Ziel soll mit dieser Hilfe erreicht werden.

Groß werden in einem Dorf – oder die Verantwortung eines Teams

Der ideale Hilfeplan verdeutlicht das Heranwachsen des Kindes / Jugendlichen als Prozess, in dem alle Beteiligten eine Rolle in einem Team spielen. Alle Beteiligten tragen und übernehmen Verantwortung (Herkunftseltern, Vormund, Pflegeeltern, Sozialarbeiter, Lehrer, Therapeuten, Ärzte etc.) und zeigen diese Verantwortung durch gemeinsame Vereinbarungen und Verantwortungsbereiche.

Praxisbeispiel: Aus der "Fachanweisung Pflegekinderdienst" des Senates Hamburg

Ein Pflegekind hat einen besonderen Status, auf den vom Pflegekinderdienst angemessen reagiert werden muss. Es ergeben sich hieraus spezifische Themen, die der Pflegekinderdienst mit dem Kind bzw. Jugendlichen bearbeitet und dokumentiert soweit nicht im Rahmen der Hilfeplanung verbindlich vereinbart wurde, dass andere professionelle Dienste oder Einzelpersonen dies übernehmen:

  • die Auseinandersetzung mit dem Status „Pflegekind“ und die sich aus ihm ergebenden Konsequenzen für Interaktion, Selbstbild und Identitätsbildung,
  • die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihre Integration in das Selbstbild,
  • Bearbeitung von Loyalitätskonflikten und die Entwicklung eines geklärten Verhältnisses zu den zwei Familien,
  • Unterstützung und Beratung bei Alltagsproblemen, akuten Konflikten, Ambivalenzen und Zukunftsängsten,
  • Unterstützung und Beratung des Kindes oder Jugendlichen, Bedürfnisse zu erkennen und Wünsche zu formulieren sowie Federführung bei der Biografie-Dokumentation,
  • Vorbereitung auf Hilfeplangespräche und Besuchskontakte mit der Herkunftsfamilie.
Letzte Aktualisierung am: 
18.11.2013

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