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08.07.2020
Nachricht aus Hochschule und Forschung

Bundesweite Elternbefragung zu Homeschooling während der Covid 19-Pandemie

Forschungsbericht der Universität Koblenz-Landau: Als Folge der Covid-19-Pandemie wurden am 16. März 2020 die Schulen in Deutschland geschlossen und alle Kinder und Jugendlichen sollten zu Hause im Homeschooling lernen. Was bedeutet das für Eltern und wie funktioniert das Homeschooling aus deren Sicht? Mit der Teilnahme an der Eltern-Befragung konnte jeder und jede dazu beitragen, wichtige Forschungserkenntnisse zum Homeschooling im Zuge der Covid-19-Pandemie zu liefern.

Der Bericht wurde am 29. Juni 2020 veröffentlicht und umfasst ingesamt 31 Seiten. Die hier vorliegenden Ergebnisse der Studie sollen erste Ergebnisse zum Homeschooling und dessen Herausforderungen erbringen. An der Online-Umfrage konnten alle in Deutschland wohnhaften Eltern teilnehmen, deren Kinder allgemeinbildende Schulen besuchen. 

Zusammenfassung des Forschungsberichtes

An der bundesweiten Studie zum Homeschooling haben insgesamt 4230 Eltern teilgenommen, davon mit großer Mehrheit Mütter, die auch mit deutlicher Mehrheit für das Homeschooling verantwortlich sind. Von den Kindern und Jugendlichen besuchen 43,1 Prozent eine Grundschule und 52,6 Prozent eine weiterführende Schule, davon 64,9 Prozent ein Gymnasium. Damit liegen umfassende Angaben für den Primar- und Sekundarstufenbereich vor.

Folgende zentralen Ergebnisse lassen sich zusammenfassend skizzieren:
  • Der zeitliche Umfang der Lernbetreuung durch die Eltern hat im Zuge des Homeschooling deutlich zugenommen.
  • Nicht ganz die Hälfte der Eltern (48,1 Prozent) gibt an, dass die Aufgabenübermittlung durch die Lehrkräfte für sie in keinem erkennbaren Rhythmus stattfindet.
  • Hinsichtlich der Aufgabenklarheit, stellen Eltern mehrheitlich fest, dass diese immer oder oft so klar formuliert sind, dass ihr Kind sie selbstständig bearbeiten kann.
  • In der Grundschule werden Aufgaben in erster Linie in den Fächer Deutsch und Mathematik gestellt.
  • In den weiterführenden Schulen spielen die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch eine zentrale Rolle. In anderen Fächern, wie beispielsweise Biologie, Erdkunde und Geschichte, werden ebenfalls Aufgaben gestellt.
  • Die Aufgaben werden insgesamt als wenig abwechslungsreich von den Eltern wahrgenommen.
  • Es werden nur teilweise Aufgaben an die Lehrkräfte zurückgeschickt.
  • Die Mehrheit der Eltern wünscht sich mehr Rückmeldungen durch die Lehrkräfte.
  • Nach Einschätzung der Eltern sind 48,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen sehr oder ziemlich motiviert, hingegen 51,1 Prozent eher wenig bis nicht motiviert. • 75,7 Prozent der Eltern gibt an, dass ihr Kind sehr oder ziemlich unter dem Wegfall von Freizeitmöglichkeiten während der Covi-19-Pandemie leidet.
  • Knapp ein Viertel der Eltern gibt an, dass sie die Beziehung zu ihrem Kind durch das Homeschooling als belastet ansehen.
Herausgeber

Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter Universität Koblenz-Landau, Campus Landau August-Croissant-Straße 5 76829 Landau in der Pfalz  und das 

Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung (zepf) Universität Koblenz-Landau, Campus Landau Bürgerstraße 23 76829 Landau in der Pfalz

Prof. Dr. Anja Wildemann Prof. Dr. Ingmar Hosenfeld