Zum Thema "Körperwahrnehmung und Beziehung – Konzeption und Erprobung eines Förderprogramms für Pflegefamilien". Das Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit der Beziehungskonstruktion zwischen Pflegekind und Pflegeeltern und der Frage der Bedeutung von Körperwahrnehmung und Beziehung. Die Ausführungen sind Resultat einer zweijährigen Erprobung eines Förderprogramms mit acht Pflegefamilien.
Damian ist drei Jahre alt, als er mit einem Oberarmbruch in der Kinderklinik aufgenommen wird. In der Aufnahmeuntersuchung fallen dem behandelnden Arzt, zahlreiche alte und frische Blutergüsse auf. Damian muss durch seine Eltern erhebliche körperliche Misshandlung erlebt haben. Fassungslos beobachtet der Arzt, wenn Damian auf der Station Besuch von seinen Eltern bekommt, dass er diesen freudestrahlend um den Hals fällt, obwohl beide an der Misshandlung beteiligt waren.
Für jedes Kind sind das Säuglingsalter und die frühe Kindheit Lebensabschnitte, in welchen es absolut auf das fürsorgliche Handeln einer erwachsenen Pflegepersonen angewiesen ist. Wegen seiner existentiellen Abhängigkeit kann ein kleines Kind nur gedeihen, wenn seine elementaren Bedürfnisse nach Versorgung und Ernährung, Gesundheitsfürsorge, Schutz vor Gefahr an Leib und Leben, Unterstützung, Liebe und Zuwendung sichergestellt sind.
Vertrauen in das Kind, dass es alles tun wird, was es schaffen kann, aber auch Vertrauen in sich selbst als Pflegeeltern, dass auch Sie das tun werden, was Sie ermöglichen und schaffen können. Hilfreich natürlich auch Vertrauen in die Sie und ihr Kind begleitenden Fachkräfte und Helfer.
Auszug aus der Facharbeit "Psychologisch-pädagogische Qualität in der Begleitung von Pflegekindern unter dem Aspekt der Bindungsstörung". Autorin Corinna Jung schrieb – motiviert durch ihre eigenen Pflegekinder – diese Facharbeit für ihre Fachschule für Sozialpädagogik im März 2015.
Mit Tipps: So lernt Ihr Kind leichter und spielerischer
Was vergessen die Kinder wirklich? Es sind Informationen, die noch nicht automatisiert (also ganz sicher abgespeichert) sind. Oder Dinge, die nicht alltags- oder lebensrelevant sind oder im Alltag der Kinder keine Bedeutung haben. Auch Dinge, die rein mechanisch auswendig gelernt wurden. Spielen, Beziehung, Erfahrungen sammeln,emotionale Beteiligung, Bewegung und Dinge erschaffen - das sind alles Dinge, die Lernen möglich machen.
In der Pflegekinderhilfe ist die Frage der Bindung des Kindes sowohl an seine leiblichen Eltern als auch an seine Pflegeeltern ein bedeutender Punkt in der Vermittlung, Beratung und Begleitung des Pflegekindes und der Pflegefamilie. Die Bindung des Kindes ist von ausschlaggebender Bedeutung, wenn ein möglicher Wechsel des Pflegekindes in Betracht kommen sollte oder eine Rückkehr des Kindes ins Auge gefasst wird. Hierbei spielt dann neben der Bindung als solche auch die Frage des kindlichen Zeitempfindens eine große Rolle bei möglichen - auch richterlichen - Entscheidungen.
Im Rahmen von medizinischen Doktorarbeiten wird an der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der LMU München die Frage untersucht, wie Kinder Stress bewältigen, die in einer Pflegefamilie leben.
Dieser Fachartikel beschreibt die konfliktuösen Beziehungen, die sich mit der Inpflegegabe eines Kindes neu etablieren, aus einer bindungstheoretischen Perspektive. Will die Pflegefamilie ihre protektive Funktion, die auch als Bindungssicherung definiert werden kann, erfüllen, sollten diese Widersprüchlichkeiten möglichst verringert werden. Die betrifft auch im Pflegekindwesen bestehenden konzeptionellen Kontroversen.
Traumatische Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend können sich nicht nur auf die eigene seelische Gesundheit, sondern auch auf die Beziehung zum Nachwuchs auswirken, wie internationale Studien der letzten Jahre zeigten.
Internationale Experten und Nachwuchswissenschaftler treffen sich zum deutsch-israelischen Minerva-Gentner-Symposium in Heidelberg