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Mails zum Thema Körperbezogene Interaktionstherapie
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Mail vom 10.1.2008
Ich habe nie etwas von dieser Therapie gehoert, deshalb kam ich nicht darauf, den sicherheit-gebenden, positiven Text mitzusprechen.
Schade, denn nach einer Einweisung ins Festhalten habe ich auch mangels anderer durchschlagender Erfolge mit dem Festhalten angefangen, wenn mir auch immer noch was gefehlt hat, naemlich vielleicht eben die beruhigende Sprache.
Zunaechst kam mir das Ganze naemlch trotz aller positiver Haltung und freundlichen Blickens ein wenig wie Gewalt vor, zumal das Festhalten ja auch umstritten ist.
Mit meinen beiden recht adrinalinbelasteten, beziehungsgestoerten, vernachlaessigten und gewalterfahrenen Pflegekindern konnte ich ueber Koerperkontakt und viel positive, energieverbrauchende Unternehmungen einigermassen weiterkommen.Es hat lange gedauert bis mehr Ruhe einkehrte.
In unbelastetn Situationen wuerde ich unsere menschlichen Beziehungen inzwischen als ganz gut entwickelt bezeichnen und auch den sozialen Umgang mit anderen ueberhaupt.
In Zeiten von Belastung oder Umstellungen bricht allerdings von Zeit zu Zeit das alte Chaos aus, zumal die Kinder aus derselben Familie stammen. Besonders im Zusammenhang mit Besuchskontakten wird es heftig, weil noch etliche Fehlentwicklungen, Maengel (wie auch immer ich das nennen soll) zur Verarbeitung uebriggeblieben sind und neue Stoerungen durch die Herkunftsfamilie und die Sozialarbeiter in teils stark verunsichernder Form hinzukommen.
Dann kann ich, wo Worte nur stoeren oder auch mal fehlen, auf unsere koerperliche Vertrautheit zurueckgreifen und wenigstens troesten und durch Massage entspannen helfen, wenn sich die Wogen wieder etwas geglaettet haben.
Ich geniesse das Ganze auch selber, weil es sowas bei mir zu Hause frueher weniger gab, und kann auch selber nach Stress und Auseinandersetzungen schneller wieder in die Liebe zurueckfinden, die sooft doch Federn lassen muss.
Wenn ich mich zurueckerinnere, wie meine Tochter (damals 4 J.) den Kontakt mit mir zwar ueberstuermisch gesucht, dann aber teils heftigst abgewehrt hat, so bin ich heute gluecklich, dass sie mir trotz allen Unbillen und Rueckfaellen schon ein gewisses Vertrauen schenken kann.
Meine beiden Liebsten stehen nun am Beginn der Pubertaet, kuscheln werde ich sie bald nicht mehr soviel koennen.
Da muss ich mir wohl jetzt was neues stattdessen einfallen lassen ... (anonym)