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07.03.2012
Erfahrungsbericht

Luzie kommt - Erfahrungsbericht einer Pflegemutter

Luzie wurde als sechstes Kind ihrer Mutter in der 31. Schwangerschaftswoche geboren und kam mit 20 Monaten zu uns. Die anderen Halbgeschwister leben seit ihrer Geburt ebenfalls in Pflegefamilien. Die Eltern sind nicht verheiratet und leben heute getrennt voneinander. Die Mutter ist seit langem alkoholabhängig. Auch in bzw. kurz vor der Schwangerschaft wurde sie mit einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelt. Lesen Sie weiter...

Luzie wurde als sechstes Kind ihrer Mutter in der 31. Schwangerschaftswoche geboren und kam mit 20 Monaten zu uns. Die anderen Halbgeschwister leben seit ihrer Geburt ebenfalls in Pflegefamilien. Die Eltern sind nicht verheiratet und leben heute getrennt voneinander. Die Mutter ist seit langem alkoholabhängig. Auch in bzw. kurz vor der Schwangerschaft wurde sie mit einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelt.

Luzie hatte ein Geburtsgewicht von 1200 Gramm und wurde mach der Geburt kurzfristig mit Sauerstoff versorgt. Sie hat einen Herzfehler und hatte große Probleme mit der Nahrungsaufnahme. Eine Nahrungsteilsondierung war noch bis zum 33. Lebenstag erforderlich. Seitdem zeigte sie aber ein gutes Trinkverhalten und entwickelte eine positive Gewichtsbilanz.

Wegen der bekannten Familienproblematik hatte Luzies Mutter selber beim Jugendamt um Hilfe gebeten. Mit dem Jugendamt gab es begleitete Kontakte und Absprachen, um den Verlauf der Mutter-Kind-Beziehung zu beobachten. Luzies Eltern hatten in dem ersten Lebensmonat wenig Kontakt zu ihrer Tochter gesucht. Sie hielten vereinbarte Besuchskontakte nicht ein, oder sagten sie erst spät ab. Eineinhalb Monate nach der Geburt ließ sich Luzies Mutter auf Vorschlag des Krankenhauses mit einweisen, um 24 Stunden mit Luzie zu verbringen. Nach vier Tagen gesellte sich auch Luzies Vater dazu. Die Eltern versorgten ihr Kind zuverlässig und ließen sich in die notwendige Monitorüberwachung einweisen. In Absprache mit dem Jugendamt wurde eine Entlassung unter enger Begleitung durch eine sozialpädagogische Familienhilfe befürwortet.

Physiotherapie und Frühförderung wurde in dieser Zeit jedoch abgebrochen, weil Luzie nicht wie verabredet von den Eltern dort vorgestellt wurde.

Bereitschaftspflegefamilie

Mit 11 Monaten kam Luzie dann in eine Bereitschaftspflegefamilie, weil das Jugendamt die weitere Verantwortung für Luzie innerhalb der Herkunftsfamilie nicht mehr übernehmen konnte.

In der Bereitschaftspflegefamilie (kurz Familie A.) zeigte Luzie am Anfang laute Schreiattacken, die später nachließen. Luzie bekam Frühförderung und wurde im zuständigen SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) vorgestellt, wo man sie schon seit ihrer Geburt kannte. Sie hatte noch erhebliche Defizite, konnte aber inzwischen alleine sitzen und robben.

Wir lernen Luzie kennen

Nach acht Monaten bei Familie A. wurde uns Luzie von einem Freien Träger vorgestellt. Wir lernten die Sozialarbeiterin des zuständigen Jugendamtes kennen und wurden offen und ehrlich über Luzie informiert. Alle unsere Fragen wurden beantwortet und wir freuten uns auf eine gute Zusammenarbeit. Für uns war es sehr wichtig eine gute ehrliche Sozialarbeiterin des Jugendamtes und einen guten beratenden Träger an unserer Seite zu haben.

Da wir erfahrene Pflegeeltern sind, hatten wir schon ein großes Netzwerk um uns herum aufgebaut. Wir besuchen regelmäßig (auch schon vor Aufnahme unseres ersten Pflegekindes) eine Selbsthilfegruppe für Pflege- und Adoptivfamilien. Zudem sind wir bei Moses-Online angemeldet und in der Landesarbeitsgemeinschaft der Pflege-und Adoptivfamilien aktiv. Darüber hinaus besuchen wir uns interessierende Fortbildungen, z.B. über Vormundschaften, Bindungen…Dieses Netzwerk hat uns bis jetzt sehr gut geholfen und unterstüzt!!

Wir wohnen sehr ländlich auf einen ehemaligen Bauernhof. Mein Mann arbeitet in einem großen Konzern und ich bin gelernte Krankenschwester.

Unsere leiblichen Kinder sind schon erwachsen und studieren. Unser ältester Pflegesohn (14 Jahre) kam mit 3 ½ Jahren zu uns. Er leidet unter FAS und besucht eine Förderschule. Unseren jetzt 8-jährigen Sohn konnten wir bald nach Aufnahme als Pflegekind adoptieren. Er entwickelt sich normal und besucht die Grundschule im Ort. Unsere kleine Pflegetochter (5 Jahre) besucht wegen ihrer Sprachschwierigkeiten einen integrativen Kindergarten. Sie kam mit 19 Monaten zu uns und wird im nächsten Jahr auch unsere Grundschule besuchen.

Und jetzt sollten wir also Luzie kennen lernen.

Luzies Bereitschaftspflegefamilie lebt auf einen ehemaligen Bauernhof mit vielen Tieren und noch ländlicher als wir.

Mein Mann konnte an dem ersten Termin nicht teilnehmen. Da ich aber den Termin nicht um einen Tag verschieben wollte fuhr ich also alleine zu Familie A. und wurde dort schon von der Sozialarbeiterin und Luzie erwartet.

Ich kam, sie sah und sie siegte.

Luzie war ganz zart, guckte sehr ernst und lief in einem Watschelgang in der großen Küche herum. Wir Erwachsenen unterhielten uns kurz und ich durfte dann Kontakt zu Luzie aufnehmen. Ihre große Bindungsstörung fiel mir sofort aus. Sie ließ sich von mir auf den Arm nehmen und wir gingen ins Kinderzimmer. Dort hing ein großes Fischmobile und ich blies immer gegen die Fische. Wir spielten mit Bauklötzen und gingen immer wieder zu dem Fischmobile. Luzie wollte, dass ich in die Luft blies damit die Fische sich bewegten. Nach drei Stunden in die Luft pusten waren Luzie und ich geschafft. Ich verabschiedete mich von Familie A. und freute mich auf den nächsten Tag mit Luzie.
Am zweiten Tag kam mein Mann mit.

Vorher hatte Familie A. zu Luzie gesagt „heute kommt Besuch für dich“.

Als wir nun an der Tür standen guckte Luzie und pustete in die Luft. Wir alle hatten das Gefühl, als würde Luzie genau wissen, dass wir ihre Eltern werden wollten. Ich musste immer an das Buch denken Das Kind das eine Katze sein wollte. Familie A. hat Luzie auch erzählt, dass wir nur für sie kommen würden und dass wir gerne ihre neuen Eltern werden möchten.

Wir gingen ins Kinderzimmer und spielten mit Luzie. Natürlich war sie häufig auf dem Arm und wir pusteten abwechselnd gegen das Fischmobile. Sie zeigte wenig Gesichtsmimik und guckte immer ernst. Nach drei Stunden gingen wir und hofften, dass Luzie schnell zu uns ziehen würde.

Am nächsten Tag wurden wir wieder als Luzies Besuch vorgestellt. Luzie pustete sofort wieder in die Luft und wir gingen spazieren. Als wir nach drei Stunden wieder nach Hause fuhren, kauften wir Kleidung, Pampers, Flaschennahrung usw für Luzie ein, denn am darauf folgenden Tag wollte Familie A. Luzie besuchsweise zu uns bringen.

Am nächsten Tag kam Familie A mit Luzie also zu uns. Wir tranken zusammen einen Kaffee und Luzie stolzierte schon durch ihr Reich. Nach einer halben Stunde verabschiedete sich Familie A. und Luzie blieb alleine bei uns. Sie war sehr neugierig und wollte auf den Arm, wenn sie an Dinge nicht heran kam. Sie sagte nur „Mama“ und wenn wir nicht wussten was sie gerade wollte, wurde sie schnell sehr laut. Da wir sehr lernfähig sind, wurden wir sehr schnell im Verstehen von Luzie. Sie weinte nicht einmal, sie schrie nur sehr laut mit ihrer hohen Stimme. Sie lachte immer nur ganz kurz und sehr wenig.

Mittags lernten nun auch unsere anderen Kinder Luzie kennen. Alle wollten sie umsorgen, was ihr erst gut gefiel, aber immer auf den Arm genommen werden wollte sie doch nicht. Sie nahm ihre hohe Stimme zu Hilfe und sofort nahm jeder einen Meter Abstand. Sie aß bei uns und fühlte sich wohl. Wir zeigten Luzie ihr neues Zimmer und spielten lange vor ihrem Bett. Schlafen wollte sie nicht. Am Nachmittag brachten wir sie wieder zu Familie A. Luzie winkte und war sehr müde, wie wir später erfuhren.

Ich holte Luzie am nächsten Tag ab und wir fuhren zu uns nach Hause. Sie war nicht fremd und wusste genau wo die Plätzchen lagen. Wir spielten viel und es war so als wenn Luzie immer bei uns gewesen wäre. Mittags waren alle Kinder wieder beisammen und umsorgten Luzie. Wenn sie etwas nicht wollte, erhob sie ihre Stimme. Ganz bewusst schrie sie, wenn ihr etwas nicht gefiel. Es fiel uns sehr schwer Luzie wieder zur Familie A zu bringen.

Unsere Sozialarbeiterin erkundigte sich wiederholt wie die Anbahnung lief und gab Familie A. und uns viel Freiraum mit Luzie. Luzie sollte entscheiden, wann sie zu uns kommen möchte.

Die nächsten drei Tage verliefen fast gleich, und Luzie fühlte sich bei uns nicht mehr fremd.

Da sie sich zunehmend wohler fühlte, sollte sie die nächste Nacht bei uns verbringen. Morgens holte ich sie ab. Die Plätzchen warteten schon und wir gingen spazieren. Es zeigte sich schon zu Beginn, dass Luzie keine Angst vor Tieren hatte, denn in unserem Haushalt lebten neben zwei Papageien auch zwei große Hunde. Die Katzen wurden draußen von Luzie begrüßt und suchten, nachdem sie am Schwanz über die Wiese gezogen worden waren, das Weite.

Dann entdeckte Luzie unsere Ziegen Anton und Wilfriede. Sie war ganz aus dem Häuschen und streichelte unseren Anton ausgiebig. Pferde waren für sie auch nicht neu, da Familie A. sowohl Pferde als auch einen erweiterten Streichelzoo hatte.

Luzie passte ganz genau zu uns!!

Mittags aßen wir alle zusammen und dann schlief sie das erste Mal in ihrem neuen Bett. Natürlich hing in ihrem Zimmer ein Mobile und ich musste immer dagegen pusten. Sie schlief ohne Probleme eine Stunde und rief mich dann ganz laut mit ihrer hohen Stimme zu sich. Luzie zeigte was sie wollte und alle sprangen für sie. Sie war ein richtiges Energiebündel. Gegen 19 Uhr wurde sie müde und ich brachte sie ins Bett. Vorher hatte ich eine kleine Überwachungskamera, die wir sonst bei den Fohlengeburten installierten, in ihr Zimmer gestellt. So konnte ich sie nicht nur hören, sondern auch sehen. Sie schlief gut, wachte nur zwei bis drei mal auf, meckerte kurz, setzte sich im Bett auf, nahm ihr Kuscheltuch und schlief weiter.

Die Übersiedlung

Nachdem Luzie am Morgen laut rief holte ich sie aus dem Bett und sie bekam ihr Fläschchen. Wir frühstückten alle zusammen und Luzie machte es sich bei ihrem neuen Papa auf dem Schoß bequem. Familie A. rief an und erkundigte sich wie Luzie geschlafen hatte. Da alles gut gelaufen war vereinbarten wir, dass Luzie bei uns bleiben sollte. Am Nachmittag fuhren wir zu Familie A. um ihre restlichen Sachen zu holen. Familie A. wollte sich natürlich auch noch von Luzie verabschieden. Wir hatten ein mulmiges Gefühl, weil keiner wusste wie Luzie reagieren würde. Da Luzie klein wie sie war, aber genau wusste was sie wollte, hatte sie sich entschieden bei uns zu wohnen. Wir nahmen ihren großen Teddy und einige ihrer Sachen und Familie A. verabschiedete sich von Luzie. Luzie war auf meinem Arm und winkte. Anschließend informierte Familie A. das Jugendamt über unsere zackige Anbahnung. Das Jugendamt war mit der Übersiedlung einverstanden.

Jetzt war Luzie ganz bei uns.

Alle umsorgten Luzie, wie sie es wollte. Wollte sie etwas nicht schrie sie sehr laut. Luzie lachte ganz wenig und hatte weiterhin einen ernsten Gesichtsausdruck.

Luzie trank sehr wenig und ich bot ihr Säfte, Tee und Wasser an, aber sie wollte nur einige Schlucke Wasser trinken. Morgens und abends bekam sie von mir noch ihre Flaschennahrung. Mittags aß sie gerne Nudeln, Hähnchen oder Kartoffeln. Wir mussten mit dem Essen aufpassen, denn sie bekam schnell Durchfall, das wusste ich ja nun schon von der Bereitschaftspflegefamilie.

In den nächsten Tagen drehte sich alles nur um Luzie. Alle wollten, dass es ihr gut geht. Luzie dirigierte unsere anderen Kinder so wie sie es wollte. Wollte sie etwas haben schrie sie und bei dem Organ bekam sie was sie wollte. Sagte ich nein schrie sie.

Ihr lautes, grelles und hohes Schreien vertrieb die Maulwürfe aus unserem Garten, wie wir einige Tage später feststellen konnten.

Sie setzte ihr Geschrei als Waffe ein. Das lernten auch die Eltern an der Schule unseres Sohnes kennen, wenn ich ihn abholte. Sie wollte nicht auf dem Arm oder im Kinderwagen bleiben. Sie wollte nur dahingehen wohin sie wollte. Taten wir das nicht, schrie sie. Man nannte sie schon ‚den kleinen Maulwurfschreck’. Einkäufe wurden nur noch direkt bei uns im Dorf getätigt. Alle kannten meine kleine Luzie - das Kind mit dem ernsten Gesicht.

Mittags schlief sie gut 1 ½ Stunde. In der Nacht wachte sie oft auf, schrie sehr laut, nahm dann ihr Kuscheltuch und ihren Schnuller und schlief weiter. Veränderungen in ihrem Zimmer mochte sie nicht und zeigte dies durch Schreien. Als ich ein Moskitonetz über ihrem Bett aufhängte, fand sie das wohl sehr bedrohlich und so nahm ich es wieder ab. Hing eine Jacke von außen an ihrem Schrank, musste ich sie wegnehmen. Sie bemerkte selbst ein neues Kalenderblatt vom Janoschkalender.

Nach einigen Tagen wollte unsere Beraterin Fr. B. vom Träger zu uns kommen und Luzie in ihrem neuen Zuhause begrüßen. Der Tisch war gedeckt und ich sagte zu Luzie, dass gleich Besuch kommen würde. Fr. B. klingelte und ich rief „da ist ja unser Besuch“ und ab da schrie Luzie nur noch - 45 Minuten hielt sie durch. Fr. B. und ich kamen zu dem Schluss, dass ich niemanden mehr als „Besuch“ bezeichnen darf, denn Luzie dachte wohl, sie muss wieder weg. Auch ich war ja damals in der Bereitschaftspflegefamilie als Besuch vorgestellt worden.

Luzie war an diesem ganzen Tag sehr empfindsam und schrie sehr oft. Sie wollte ständig auf meinem Arm, allerdings schmiegte sie sich bis dahin noch nicht an. Nachts schlief sie sehr schlecht, wachte oft auf, schrie, suchte ihr Tuch und schlief weiter. Wir waren froh, dass wir diese Überwachungskamera hatten und sehen konnten, dass Luzie sofort wieder einschlief.

Die Tage danach waren etwas anstrengend, weil Luzie nur auf den Arm wollte, aber sie kuschelte nie von sich aus. Wenn sie etwas nicht wollte schrie sie, egal wo wir waren. Schule, Einkaufsmarkt, und, und, und.

Luzie wurde ihrem neuen Kinderarzt vorgestellt, wir brauchten eine Überweisung zum SPZ. Unser Arzt meinte, dass Luzie erst bei uns ankommen muss und sie dann rasch ihre Defizite aufholen würde.

Nachdem Luzie nun schon 19 Tage bei uns lebte hatten wir einen Termin beim SPZ , wo sie ja schon bekannt war. Der Arzt und die Physiotherapeutin warteten auf uns. Luzie lief ins Zimmer und der Arzt fand, dass Luzie große Fortschritte gemacht hätte. Die Therapeutin versuchte mit Luzie mit Bauklötzen zu spielen. Sie wurde gemessen und gewogen und dann hat sie nur noch geschrien.

Das SPZ in unserer Nähe, bei dem wir bisher mit unseren anderen Kindern waren, legte großen Wert darauf, dass die Kinder in den Pflegefamilien erst einmal heimisch werden sollten, um dann langsam zu versuchen, eine Bindung einzugehen. Erst verzögert sollten dann weitere Therapien oder Förderungen erfolgen. Dies wurde jedoch von dem Luzie behandelnden Arzt so nicht gesehen. Er wollte weder eine Bindungsstörung (mit der Luzie uns ja vermittelt worden war) noch eine mögliche Alkoholschädigung abklären. Für ihn war ausschließlich die Frühförderung ganz wichtig. Alles andere würde sich bei Luzie ja noch zeigen. Luzies Vormund und wir beschlossen, dass wir auch mit Luzie zukünftig zu dem uns vertrauten SPZ in unsere Nähe gehen würden

Luzie war in den nächsten zwei Tagen nach dem SPZ-Besuch sehr durcheinander. Sie lief nur durch das Haus und schmiss ihre Spielsachen und die der anderen Kinder durch die Gegend. Sie lief jetzt aber besser und auch schneller.

Bis jetzt hatten wir keinen Besuch eingeladen oder sind zu irgendeiner Feier mit Luzie gegangen. Sie war nur mit uns zusammen, bis auf die Einkäufe und Schul- und Kindergartenbesuche der anderen beiden Kinder.

An der Schule wollte sie zwar immer noch wegrennen, aber guckte auch ob ich noch am Ausgang stand. Sie hielt sich auch an meinem Bein fest, wenn ein Fremder sie ansprach. Sie rief immer nur noch ‚Mama’ oder ‚nein’, mehr sprechen konnte oder wollte sie nicht. Nachts schlief sie jetzt auch ruhiger, wurde nur kurz wach, suchte ihr Tuch und schlief sofort weiter. Drei Wochen nach der Vorstellung im SPZ hatte ich mit Luzie einen Termin beim Kardiologen. Luzie wurde am EKG angeschlossen und der Blutdruck wurde gemessen. Sie machte alles ohne viel Geschrei mit. Beim Herzultraschall war sie doch sehr verängstigt und hielt meine Hand ganz fest. Sie weinte und ich konnte sie nur schlecht beruhigen. Der Arzt war sehr nett zu Luzie und stellte fest, dass sich ihr Loch im Herzen verschlossen hat. Wir unterhielten uns noch über Pflegekinder, Jugendämter, Gerichte usw. Dieser Arzt hatte auch ein Kind adoptiert und wusste Bescheid über einige Probleme, die Pflegefamilien haben.

Luzie war sehr müde nach der Untersuchung, aber ich konnte sie gut ablenken wenn sie unpässlich werden wollte.

Die Osterferien hatten begonnen und alle Kinder waren zu Hause. Luzie genoss, das alle um sie herum waren.

Da wir sehr einsam wohnen mussten wir uns einen “Wachhund“ anschaffen. Groß sollte er sein, absolut kinderfreundlich und reserviert Fremden gegenüber. Wir entschieden uns für eine Dogge. Ich fuhr mit unseren Kinder nach Warstein und wir guckten uns sechs Welpen an. Alle Kinder stürmten auf die kleinen Welpen zu. Das war natürlich Absicht von mir, denn wir wollten ja einen wesensfesten Familienhund. Unsere Wahl fiel auf den größten und dicksten gelben Rüden. Dieser suchte nicht das Weite und fand es ganz toll, dass er umringt wurde. Mit einem neun Wochen alten Doggenwelpen fuhren wir wieder nach Hause. Luzie fand unseren Familienzuwachs großartig und streichelte ihn häufig. Wir nannten ihn Carlos, aber Luzie sagte jetzt ‚Wau Wau’.

Luzie wird langsam heimisch

Für Karfreitag hatten wir unsere große Familie zum Fischessen eingeladen. Alle waren neugierig auf Luzie, denn niemand hatte sie bis dahin kennen lernen können. Vorher gingen Luzie und ich für das Fest einkaufen und als wir uns an der Kasse anstellten, rief die Kassiererin uns vom weiten zu, wie schön es doch sei, dass unsere Kleine so fröhlich lache. Zuerst war ich erstaunt über diese Feststellung, aber auch Anderen fielen Luzies Veränderung auf. Sie lachte mehr und schrie nicht mehr so häufig.

Die Familie rückte an, das Wetter war sonnig und warm und Luzie hatte gute Laune. Wir saßen im Garten, Luzie saß bei meinem Mann oder mir auf dem Schoß oder stand neben unserem großen Hund Carlos. Luzie guckte sich alle die für sie fremden Menschen an, blieb aber an unserer Seite. Wir hatten schon vorher mit der Familie abgesprochen, dass keiner unserer Gäste Luzie auf den Schoss oder Arm nehmen würde. Luzie spielte mit den Kindern und guckte immer, wo wir uns denn aufhielten. Nach dem Kaffee waren wir wieder unter uns und Luzie war ganz entspannt und müde.

Heute ist Luzie schon zwei Monate bei uns und keiner kann es sich ohne Luzie mehr vorstellen.

Die nächsten Tage nach unserem Oster-Besuch waren schon sehr anstrengend. Luzie guckte nur wo wir waren. Wenn ihr etwas nicht gefiel, bekam sie wieder ihre Schreiattacken. Aber wir hatten ja Ferien und alle waren sehr um Luzie bemüht. Nach einer Woche waren die Ferien um und Luzie entspannte sich deutlich. Morgens, als alle aus dem Haus waren, spielte ich mit ihr oder ich sang ihr etwas vor. Luzie konnte die Melodien mitsummen, denn sprechen konnte sie noch immer nicht. Mittags konnte ich sie ohne viel Geschrei ins Bett legen und sie hielt ihren Mittagsschlaf. Die anderen Kinder waren dann besonders leise, denn keiner wollte unseren Schreihals aufwecken.

Einmal im Monat haben wir ein Pflegeelterntreffen und in diesem Monat trafen wir uns morgens bei uns. Luzie war sehr aufgeregt, als hier auf einmal so viele Personen mit zum Teil sehr kleinen Kindern bei uns waren. Sie wollte nur auf meinem Schoß sitzen und rutschte hin und her. Sie fing richtig an zu meckern, beobachtete aber die anderen Kinder. Sie fühlte sich nicht wohl und pustete immer in die Luft wie am Anfang. Um 11 Uhr habe ich Luzie ins Bett gebracht, denn sie war völlig daneben. Ich sang ihr vor und stellte ihre Spieluhr an. Luzie schlief mit ihrem Schnuller und dem Schmusetuch ein. Als sie wieder wach wurde, waren natürlich alle Pflegeeltern schon weg und sie guckte immer wieder zur Tür. Jede Veränderung verunsicherte sie.

Nach ein paar Tagen kamen abends Luzies Bereitschaftspflegeeltern zu uns. Luzie schlief und Fam. A. konnte sie nur auf dem Überwachungsbildschirm unserer Kamera sehen. Fam. A. interessierte sich, wie Luzie sich bei uns entwickelt und wir verbrachten einen netten Abend. Der Kontakt sollte auch weiterhin aufrecht gehalten werden.

Luzies Sozialarbeiterin Fr. B. von unserem Träger kam, um Luzie zu besuchen. Diesmal stellte ich Fr. B. nicht als Besuch vor. Luzie war sehr skeptisch, aber sie schrie nicht. Sie hielt mein Bein fest und beobachtete uns nur. Sie saß erst auf meinem Schoß und aß ein Brötchen. Nach einiger Zeit lief sie um den Tisch herum, denn neugierig war sie schon. Dennoch wollte sie nicht mit Fr. B. spielen, da ihr das noch zu unsicher war. Wir waren alle zufrieden, auch mit Kleinigkeiten.

Die U 7 stand an und Luzie und ich gingen zum Kinderarzt. Um es kurz auszudrücken, sie war schlecht drauf und ich nass geschwitzt. Sie schrie mit ihrer hohen Stimme und ließ sich nur schwer beruhigen. Aber Kinderärzte haben ja Geduld und gute Nerven, so dass Luzie ruhiger wurde und, so gut es ging, alles mitmachte. Der Tag war natürlich gelaufen und Luzie war sehr unpässlich.

Die Tage danach waren ruhig und sie wurde neugieriger. Sie lief dem Hund hinterher oder versuchte auch die Treppen hochzugehen. Der Hund machte es ihr vor. Jetzt kann Luzie Treppensteigen und sie ist richtig stolz darauf. Sie rennt und wird immer sicherer beim Laufen und Klettern. Luzie möchte jetzt alles essen, was wir auf unserem Teller haben. Wir lassen sie probieren und sie zeigt uns ganz genau was sie mag.

Wenn Kinder zum Spielen zu uns kamen, betrachtete sie jeden einzelnen mit verschlossener Miene. Sie wusste, dass diese Kinder nicht zu uns gehörten. Alle wollten Luzie dann an die Hand nehmen oder tragen, weil sie ja so klein und zart wirkte. Das wollte sie aber nicht immer so wie die Großen und so setzte ihr Geschrei ein. Sie wusste sich zu wehren und alle hielten Abstand. An der Schule oder am Kindergarten erkannte sie jetzt auch die Spielkameraden unserer anderen Kinder. Alle fanden Luzie ja so süüüüß, wenn sie nicht schrie. Luzie wurde ruhiger und lachte. Sie wirkte ganz zufrieden. Sie lebt nun schon vier Monate bei uns.

Luzie hatte Geburtstag und wurde zwei Jahre alt. Morgens sangen wir für sie und das gefiel ihr. Am Nachmittag kamen ein paar Tanten zu Luzies Geburtstag und wir tranken Kaffe und aßen Kuchen. Die Geschenke gefielen Luzie ganz gut. Sie genoss es, dass Papier aufzureißen und damit zu knistern. Die Kerzen fand sie auch ganz toll und wollte sie immer wieder auspusten. Abends grillten wir und Luzie merkte, dass das ihr Tag war. Erst wurde sie abends gar nicht müde und dann wollte sie nur noch schlafen. Nachts war sie aber doch recht unruhig und wurde öfters wach, beruhigte sich aber schnell wieder und schlief weiter.

Überlegungen in den Urlaub zu fahren, hatten wir schon verworfen. Unsere anderen Kinder waren zwar nicht sehr begeistert, verstanden aber, dass Luzie ein Urlaub in fremder Umgebung sehr verunsichern würde. Wir kauften einen großen Swimmingpool und beruhigten die Großen. Alle mussten Rücksicht auf Luzie nehmen und wir erklärten unseren anderen Kindern, dass das auch bei ihnen so war, als sie zu uns kamen.

Das regte sie doch zum Denken an und unsere Fünfjährige stellte nun Fragen zu ihrer Herkunft und wie das bei ihr war. Ich beantwortete ihre Fragen kindesgerecht und wir merkten, dass unsere Kinder durch Luzie nach ihren Wurzeln fragten. Der eine mehr, der andere überging dieses Thema. Unser Zweiter wollte weder gefragt werden, noch wollte er Fragen stellen. Für ihn war klar, dass nur wir seine Eltern sind. Die anderen Eltern werde er irgendwann einmal fragen, warum ihm das alles passiert ist. Unser Ältester hatte, als er zu uns kam, sehr viel über seine Eltern erzählt, was sie mit ihm gemacht haben und wie seine Eltern miteinander umgingen. Das war für uns damals ganz schrecklich erfahren zu müssen, was so ein kleiner Mensch schon alles erlebt hatte. Heute kann oder will er sich nicht mehr daran erinnern und schiebt seine Herkunftseltern weit von sich. Luzie regt alle zum Denken an.

Der neue SPZ Termin für Luzie wurde vom SPZ abgesagt. Ich holte mir das Einverständnis vom Jugendamt, dass ich Luzie in unserem ortsnahen SPZ vorstellen kann. Ich durfte und die Anmeldungen ans SPZ wurden ausgefüllt und dort hingeschickt.

Luzies Sozialarbeiterin vom Träger besuchte uns auch wieder und Luzie war zwar zurückhaltend, aber nicht mehr so fremd. Frau B. hatte sie ja nun vier Wochen nicht gesehen und war erfreut, wie gut Luzie sich entwickelte. Luzie konnte jetzt sehr schnell rennen und war auch sehr sicher beim Treppensteigen.

Wie in jedem Jahr traf sich die gesamte Klasse mit Familie von unserem Zweiten zum Sommerfest bei uns. Zwanzig Kinder plus Geschwister und Eltern. Das war für Luzie eine Herausforderung. Sie beobachtete die Kinder genau, einige kannte sie ja schon, und mit denen lief sie dann auch über unseren Hof und spielte. Die Kinder, genauer die Mädels, wollten Luzie nur im Bollerwagen ziehen oder herumtragen. Das gefiel Luzie zu Anfang auch ganz gut, aber dann setzte sie sich mit ihrer Stimme zur Wehr. Natürlich wurde dann alles getan, damit unser Schreihals wieder leise wurde. Die Eltern der Kinder fragten sich, wie man so ein kleines Kind nur abgeben konnte. Einige Eltern konnten sich nicht vorstellen, ein fremdes Kind mit oder auch ohne Behinderung bei sich aufzunehmen. Andere scheuten sich vor der Verantwortung und hatten Angst, sich wieder von einem Kind trennen zu müssen.

Auch wir hatten am Anfang Angst, dass unsere Kinder wieder zu ihren Herkunftseltern zurückgeführt werden müssen. Nachdem wir aber an Vormundschaftsseminaren teilgenommen haben und auch die Vormundschaften für unsere Kinder bekamen, verschwand die Angst. Ganz wichtig ist wieder die Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Pflegefamilie. Eine gute Sozialarbeiterin, die ihre zu betreuenden Pflegekinder kennt, weiß auch wie man uns Pflegeeltern unterstützen und beruhigen kann. Das wichtigste ist, die Ehrlichkeit zwischen dem Jugendamt und uns. Wenn dann noch das Zwischenmenschliche stimmt, ist das wie ein 6er im Lotto. Solange aber Jugendämter mit so hohen Fallzahlen zu kämpfen haben, wird die Arbeit miteinander nicht besser.

In den Sommerferien hatten wir alle für Luzie Zeit. Wir unternahmen Tagesausflüge, die ihr aber nicht immer gut gefielen. Veränderungen mochte sie halt nicht. So unternahmen wir Radtouren, die ihr sehr gut gefielen. Sie thronte wie eine Prinzessin in ihrem Sitz. Den süßen Sommerhut, fand zumindest ich, schmiss sie durch die Gegend. Sie hatte Ihren eigenen Kopf und was sie nicht wollte, tat sie auch nicht. Sie fand es ganz spannend, wenn wir den Grill anzündeten und das Fleisch grillten. Sie hatte ihren festen Platz, wo sie essen sollte, und wehe es saß ein anderer an ihrem Platz. Dann schrie sie wieder und ihr Platz wurde frei gemacht.

Sie konnte viele Dinge zuordnen und wurde sauer, wenn wir sie nicht verstanden. Leider sprach sie immer noch nicht. Wir verstanden sie aber immer besser. Luzie liebte Pferde und unsere große Tochter nahm an einem Lehrgang mit ihrem Pferd teil. Luzie und ich fuhren mit dorthin und sie blieb fast eine Stunde lieb und brav neben mir sitzen. Die große Reithalle und die fremden Pferde, das gefiel ihr doch sehr. Nach der Reitstunde durfte Luzie auf dem Pferd sitzen, was das Größte für sie war. Natürlich wollte sie nicht wieder herunter vom Pferd und schrie wie am Spieß. Jetzt kannte man Luzie auch in diesem Verein weit weg von Zuhause. Am anderen Tag waren wir wieder dort und Luzie saß wieder lieb und brav bei mir. Am Ende der Reitstunde wollte sie wieder aufs Pferd und sie durfte wieder reiten. Sie war sehr glücklich und schrie diesmal nicht ganz so lange, als sie wieder absitzen musste. Die anderen Teilnehmer fanden Luzie einfach nur süß. Zuhause angekommen versuchte Luzie den anderen von ihrem tollen Ritt zu erzählen. Wir übersetzten ihr Gestammel, einfach nur goldig.

Unseren Hund liebte Luzie heiß und innig. Sie lief ständig hinter ihm her, nur dass er schon viel größer als Luzie war. Sie fütterte ihn, wenn wir nicht aufpassten, am Tisch und lief mit ihm um die Wette. Wir machten viele Bilder, denn es war schön zu sehen, wie sich Luzie und Carlos verstanden. Selbst wenn sie schrie, ging er zu ihr und stupste sie an. Sie war nicht immer nett zu ihm, zog an seinen langen Ohren oder legte sich auf ihn. Carlos machte das nichts aus, denn Marie war im Gegensatz zu ihm ein Fliegengewicht.

Die Sommerferien gingen zu Ende und der Alltag war wieder da. Für Luzie eine große Umstellung. Ihre anderen Geschwister in der Schule oder im Kindergarten. Keiner da zum spielen, oder zum ärgern, das gefiel ihr nicht so gut. Beim Abholen an der Schule spielte sie immer noch ein paar Minuten, bevor wir zum Kindergarten fuhren, um unsere andere Tochter abzuholen. Luzie wurde immer herzlich begrüßt und durfte mit in die Gruppe. Dort stand sie dann und guckte, was die anderen Kinder denn so tun. Wenn die Kinder noch draußen spielten, wollte sie immer mitmischen und wenn wir fahren wollten, wurde sie wieder sehr unpässlich. Nach ein paar Tagen kannte sie den Ablauf wieder genau und alles ging ganz stressfrei ohne Geschrei.

Luzie wollte nur noch alleine essen, füttern das ging gar nicht mehr. Sie aß gut und gerne und wollte alles probieren. Sie nahm langsam zu und trug jetzt schon Größe 86. Ihr Gesichtsausdruck ist viel entspannter, sie lacht und schaut nicht immer so ernst. Nur wenn sie verärgert ist und ihr etwas gar nicht gefällt, hat sie einen ganz harten Gesichtsausdruck. Gott sei Dank verliert sie ihn auch schnell wieder. Unsere süße Maus lebt nun schon seit sieben Monate in unserer Familie.

Wir sind froh, dass Luzie sich auf uns einlassen kann. Sie wird immer sicherer in unserer Familie. Wichtig für sie war die Anfangszeit mit uns, nicht zu viele Leute um sie herum, nur wir als engste Familie. Sie wird immer fröhlicher, aber hat noch immer ihre starken Stimmungsschwankungen. Daran müssen wir arbeiten und das bringt die Zeit.

Lesen Sie Im nächsten Erfahrungsbericht, wie es weitergegangen ist:

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