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Angela
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Angelas Mutter kriegte nichts geregelt. Sie trank zu viel und war mit allem überfordert. Ihre Tochter Angela war 4 Jahre alt und versorgte sich und die Mutter nach ihren Möglichkeiten.
Nachbarn wurden aufmerksam. Angela kam in eine Pflegefamilie. Die Mutter stimmte dem zu. Es ging Angela gut, sie war gern in der Pflegefamilie und doch - --. Öfter war die Mutter zu den vereinbarten Besuchskontakten nicht gekommen – und auch wenn sie kam, war Angela hinterher beunruhigt und verwirrt.
Die Pflegeeltern merkten, dass Angela sich ihnen mehr anschloss, die Beziehung enger wurde – und dann ging sie wieder Schritte zurück und entfremdete sich.
Der betreuenden Sozialarbeiterin öffnete sich Angela nach einigen Monaten und erklärte ihr, dass sie sich doch so große Sorgen um ihre Mutter mache. Wer kümmere sich jetzt um diese, wo sie Angela dies doch nicht mehr tat? Wo wohne sie jetzt, was war passiert, als die Mutter nicht zum Besuchskontakt kam? Sie müsse soviel daran denken. Sie könne die Mama doch nicht allein lassen, und genau das täte sie doch.
Die Sozialarbeiterin informierte sich, ging die Mutter besuchen und konnte Angela nun genaueres erzählen:
Die Mutter sei in einer Klinik, dort habe sie gesehen, dass man sich um die Mutter kümmern würde und dass es der Mutter nicht schlecht ginge. Die Mutter wüsste jedoch nicht, was sie nach dem Klinikaufenthalt machen würde und ob sie evtl. umziehen würde. Sie würde aber über die Besuchskontakte nachdenken.
Angela war gar nicht so sehr daran interessiert, die Mutter zu sehen, sie wollte einfach für sich wissen, ob es ihr gut ginge und ob die Mutter nun durch andere versorgt würde. Auf eindringliches Bitten hin versprach die Sozialarbeiterin ihr, dass sie die Mutter im Blick behalten werde, dass sie immer schauen würde, wo diese nun sei und wie es ihr gehe und dass sie ihr über die Mutter Informationen geben würde. Sie würde in Erfahrung bringen, wenn es der Mutter nicht gut ginge, und wie ihr dann geholfen würde und würde ihr dies dann erzählen, so dass sie Bescheid wissen würde.
Angela vertraute der Sozialarbeiterin, konnte die Verantwortung für die Mutter loslassen – obwohl sie diese im tiefen Inneren immer noch empfand und daher die Zustandsberichte der Sozialarbeiterin brauchte – und konnte sich nun intensiver an die Pflegeeltern binden.