Eine Zusammenfassung der Tagung finden Sie auf Seite 10/11 der Landesjugendamtinfo des Landesamtes für Soziales, Jugendamt und Versorgung des Landes Rheinland-Pfalz in der Ausgabe vom Oktober 2011.
Wie kann gute Kommunikation in Bezug auf FASD gelingen und was kann sie schlimmstenfalls vermeiden? Pflegeeltern machen die Erfahrung, dass ihre Kommunikation mit den anderen Beteiligten der Pflegekinderhilfe gerade in Bezug auf FASD als schwierig empfunden wird. Sie kennen es gar nicht anders, als dass sie Verhaltensweisen, Benehmen und Emotionen ihrer Kinder/Jugendliche immer und immer wieder erklären und darlegen müssen, damit die Gesprächspartner das Kind verstehen, die Situation der Pflegefamilie erkennen und die Handlungen der Pflegeeltern akzeptieren können.
FASD-Konzept des Pflegekinderfachdienstes Neustadt/Aisch - Bad Windsheim: Jugendamtsleitung und Fachkräfte pflegen eine wertschätzende Haltung gegenüber den Pflegefamilien und deren Arbeit. Die Mitarbeiter nehmen Fortbildungen zum Thema FASD wahr und informieren sich über neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen.
Bisher wird die Förderung von Schülern mit FASD an Förder- und Regelschulen mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Das hat zur Folge, dass die Schullaufbahn von Kindern mit FASD von Umschulungen, Abbrüchen und Niederlagen geprägt ist.
Verfahren zur Feststellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfs (AO-SF Verfahren)
Eine Information zur schulischen Sonderpädagogischen Förderung von Kindern mit FASD in allgemeinbildenden Schulen, Berufskollegs und Förderschulen in NRW.
Eine aktuelle Studie der Radiological Society of North America ( RSNA ) bestätigte deutlich, dass das Trinken während der Schwangerschaft die Gehirnstruktur des Babys massiv verändert. Gehirnveränderungen wurden bei den Föten selbst bei geringen Alkoholkonsum der Mutter festgestellt.
Das Fachzentrum für Pflegekinder mit FASD Köln informiert in einem Fachbeitrag von Prof. Bernhard Schlüter über die häufig kräftezehrenden, FASD-bedingten Symptome der Schlafstörungen.
Bereits Ende 2020 wurde eine Petition angegangen, in der es darum ging, FASD als eigenständige Krankheit (Behinderung) in der Versorgungs-Medizin-Verordnung (VersMedV) aufnehmen zu lassen. Diese Petition wurde vom Petitionsausschuss aufgrund einer Stellungnahme des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales abgelehnt. Die Beteiligten rund um die Menschen mit FASD haben diese Ablehnung nicht gutgeheißen. Nun wurde vom gemeinnützigen Verein Happy Baby International e.V., der sich intensiv mit FASD auseinandersetzt und dabei von anerkannten Fachleuten unterstützt wird, eine erneute Petition gestartet. Zur Ablehnung der ersten Petition gibt es eine Stellungnahme von Nevim Krüger, 1. Vors. Pfad-Landesverband Niedersachsen, die wir zum Verständnis des Geschehens veröffentlichen.
Laut Drogenbericht der Bundesdrogenbeauftragten von 2019 werden jährlich 10.000 – 20.000 Kinder mit Alkoholschäden in Deutschland geboren. Diese Anzahl ist erschreckend und leider nur die Spitze des Eisberges. Ein großer Teil der betroffenen diagnostizierten Kinder wächst in Pflegefamilien auf. In Bezug auf diese Behinderung gibt es noch immer großen Nachholbedarf an Konzepten für den Umgang dieser Pflegeverhältnisse.
Das Landessozialgericht Bremen hat in seinem Beschluss die bisherige Rechtsmeinung unterstützt, dass der Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft kein vorsätzlicher, rechtswidriger tätlicher Angriff iSv § OEG § 1 OEG ist und daher auch keinen opferentschädigungsrechtlichen Anspruch auslöst.
PFAD-Niedersachsen e.V. engagiert sich umfassend im Bereich FASD in der Pflegekinderhilfe. Fortbildungen des Verbandes - auch gemeinsam mit Jugendämtern -, Beratungen und Begleitung von Pflegeeltern, die ein Pflegekind mit FASD haben oder aufnehmen wollen, - Schulung von Lehrern, Erziehern und Fachkräften - sowie Zusammenarbeit mit anderen Fachkundigen und Institutionen führten dazu, dass FASD langsam vom unbekannten Syndrom zu einem Teil der Realität im Leben von Pflegefamilien wurde.
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Petition: FASD muss anerkannte Behinderung werden