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Adoption aus Russland
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von Ann Gibson
Russland ist ja bekannt für´s Trinken, viele deutsche Ehepaare adoptieren Kinder aus Russland, sind voller Freude über den Nachwuchs. Leider werden viele davon später enttäuscht, wenn es klar wird, dass ihr Kind doch nicht gesund ist, sondern an FASD leidet.
Unsere Ziel ist es nicht, Ehepaare davon abzuraten, Kinder aus Russland zu adoptieren, sondern darauf hinzuweisen, dass, sollten sie sich nicht in der Lage fühlen, ein behindertes Kind großzuziehen, auf jeden Fall zu fragen, fragen, fragen, ob und in welchem Maße Alkoholprobleme in der abgebenden Familie vorkamen.
Kinder mit FAS sind keine einfache Aufgabe für Eltern und wir haben über die Jahre viele Telefonate mit Eltern inzwischen erwachsener Kinder gehabt. Was mir aufgefallen ist, es gibt wirklich einen großen Unterschied, ob wir das Kind in Pflege aufgenommen haben oder es adoptiert haben. Als Pflegeeltern (auch wenn FAS nicht erwähnt wird) sind wir meistens darauf vorbereitet, dass unsere Kind Probleme haben werden, wir wissen dass "unser Kind" meist nicht einfach sein wird und haben uns schon vorher für einen anderen Lebensweg entschieden. Als Adoptiveltern und besonders bei kinderlosen Ehepaaren ist, es wie selbst ein Kind zu bekommen, man träumt vorher, wie es sein wird mit einem Kind, man malt sich die Zukunft aus, wie das Leben gestaltet wird, stellt sich vor allem vor, was man dem Kind zeigen möchte usw. Genauso wie es in einer Schwangerschaft leibliche Eltern auch machen.
Bei Adoptiveltern habe ich oft von Gefühlen wie Betrug, Verlust und schlechtem Gewissen gehört, da das Leben, das sie sich vorgestellt haben, einfach ganz anders aussieht wie geplant. Es darf nicht so weiter gehen, dass diesen Eltern ohne jeden Hinweis behinderte Kinder vermittelt werden, es gibt aber auch welche, die es wissen und trotzdem einen FAS Kind nehmen, da das Herz schon entschieden hatte, auch mit dem Wissen, dass es Probleme geben könnte. Aber zu wissen heißt noch lange nicht, dass die Kinder gar nicht genommen werden. Die Menschen müssen aber informiert sein, darum geht es und dass genau so vorgegangen wird wie bei Pflegeeltern. Ein Leben mit FASD schafft nicht jeder und keiner sollte ohne seine Zustimmung und seine Gewissheit da hineingezogen werden. Wir müssen wirklich daran arbeiten, [alle] Vermittlungsstellen auf die Problematik aufmerksam zu machen!!
Der Artikel ist der Rubrik FAS Adoption der Internetseite www.fasworld.de entnommen.